Hi,

ich bin Ranger Tobi und komme aus Mügeln. Die meiste Zeit bin ich auf Entdeckungsreise im Geopark Porphyrland.

Die Stadt, in der ich lebe ist klein, aber dafür schon über 1000 Jahre alt. Mügeln liegt genau in der Mitte zwischen Leipzig und Dresden. Hier gibt es den Wilden Robert - eine alte Dampflok - über 50 bunte Bänke und jede Menge Obstbäume. Hier lässt es sich super wandern und Rad fahren. Der Luther soll hier auch mal gewesen sein – zumindest geht der Lutherweg hier lang.

Wenn ich mal nicht in der Bibliothek nach Büchern stöbere, gehe ich im Stadtbad baden oder besuche meine Freundin Kerstin im Geoportal. Sie ist Georangerin und weiß alles über Vulkane, Steine und die Natur. Wenn wir unterwegs sind, zeigt sie mir aufregende Sachen.Wenn ich etwas über die Geschichte von Mügeln wissen will, besuche ich den Nachtwächter im Museum.

Im Frühjahr 2024 erscheint mein Entdeckerbuch. Momentan sitzen Rippi und Helene fleißig an den Tourenkarten und meinem Büchlein für euch. Kerstin hat alles aufgeschrieben, was wir gerne zusammen machen und es den beiden gegeben. Ich bin schon ganz gespannt, wie es dann ausschaut. In dem Büchlein erfährst du alles über unsere Erdgeschichte, den Geopark Porphyrland, Mügeln und das Obstland. Natürlich habe ich auch Spiele und Experimente für euch.
 
Wenn ihr es gar nicht erwarten könnt, könnt ihr jetzt schon ein paar Spiele für die Hosentasche im  Geoportal holen. Dort gibt es dann auch die Tobi-Rucksäcke zum ausborgen für eure Touren.
 
Folgt meinen Lieblingserlebnissen und schickt mir eine Postkarte aus dem Tobi-Buch. Für jede Postkarte gibt es eine kleine Überraschung von mir. Aber soweit ist es noch nicht. Ich halte euch auf dem Laufenden.
 
Euer Ranger Tobi
Ranger Tobi - Geo-Erlebnisbüchlein - Lösungen (nach Erscheinen im März 2024)
 
Bald ist es soweit. Ihr habt euer Tobi-Buch in der Hand und habt viel gelernt, entdeckt und Rätsel gelöst.
Hier könnt ihr schauen, ob ihr alles richtig gemacht habt.
 
Öffnet das Buch und schaut auf den Seiten nach der Lösung.
Alles Geo oder was?
 
Bestimmt kennt ihr die Begriffe Geografie, Geologie oder Geometrie aus der Schule. Aber es gibt noch viel mehr Wörter mit GEO.
Das Vorwort GEO kommt aus dem Griechischen und ist ein Wortbildungselement zum Thema ERDE.
In unserem Geopark gibt es Geoportal, Georanger, Geotope....Also jede Menge Geo.
Wie die Erde entstand
 
Milliarden von Staubteilchen umschwirrten die Sonne. Im Laufe von vielen Jahren haben sich einige von ihnen zu größeren Gesteinsbrocken zusammengeschlossen. Die Erde war nur ein Klumpen im All, kahl, extrem heiß und stand unter Beschuss herumfliegender Gesteinsbrocken. Nach und nach wuchs und formte sich unser Planet. Auf dem glühenden Ball flossen Unmengen von Lava, giftige Gase trieben in der Luft, Schwermetalle wie Eisen und Nickel wanderten in die Tiefe und bildeten den gewaltigen Erdkern.
Ein riesiger Himmelskörper wie der Mars befand sich auf Kollisionskurs Richtung Erde. Das Riesengeschoss krachte in unseren Planeten. Ein großer Aufprall riss ein Stück aus der Erde heraus. Daraus entstand unser Mond. Dieser sorgt noch heute für eine gleichmäßige Balance unserer Erde.
Leben im Ozean

Das neue Zeitalter der Tierwelt wird in sechs Perioden unterteilt. Vielleicht hast du die Begriffe schon einmal gehört: Kambrium, Ordovizium, Silur, Devon, Karbon und Perm. In jeder der Perioden entstanden neue Lebewesen und andere verschwanden wieder. Die ersten Lebewesen, die sich durchgesetzt haben, waren die wirbellosen Gliederfüßer. Trilobitenund kleinere Wirbeltiere folgten. Im Devon kamen große Raub- und Panzerfische im Meer dazu. Am Ende des Devons tauchten auch bereits die ersten Amphibien am Land auf. Durch den hohen Sauerstoffgehalt kam es im Karbon zu einem Riesenwuchs bei den Insekten an Land, doch auch die landlebenden Wirbeltiere wurden jetzt zunehmend größer. Diese begannen nun ihre Eier an Land zu legen. Reptilien waren die ersten Tiere, die mit den Umweltbedingungen am besten zurechtkamen und sich daher rasch entwickeln konnten.
Am Ende des Permzeitalters vor ca. 250 Millionen Jahren war das größte Massensterben aller Zeiten. Über 90 Prozent aller Tier- und Pflanzenarten starben aus, vor allem in den Meeren. Der Grund ist bis heute nicht endgültig geklärt.
Dinos erobern die Erde
 
Das Erdmittelalter ist in drei Epochen unterteilt: Trias, Jura und Kreide. Zu der Zeit des Trias prägte noch der Superkontinent Pangäa mit gleichmäßigen und warmen Klima das Bild der Erde. Farne, Schachtelhalme und einfache Bäume wuchsen überall in der freien Natur. Riesiges Meeressauger von bis zu 25 m durchkreuzten die Meere. Auf dem Festland wanderten große Landwirbeltiere wie der Triceratops oder Brachiosaurus auf der Suche nach Nahrung. Flugsaurier eroberten den Luftraum. Unser Superkontinent Pangäa brach allmählich auseinander. Es bildeten sich weite Flachmeere und das Klima brachte eine üppige Vegetation hervor, welche für die Dinosaurier lebensnotwendig war. Vor 65 Millionen Jahren endete die Zeit der Dinosaurier mit der Kreidezeit. Auch in Deutschland gab es Dinosaurier. So befindet sich in Bayern eine der bekanntesten Fossilienlagerstätten. Aber auch in Geoparks wie dem TERRA.vita im Teuteburger Wald oder dem Saurierpark in Kleinwelka kann man viel über Dinosaurier erfahren.
Geopark Porphyrland
 
Mit seinen 2000 km² Fläche befand sich dieser Vulkanitkomplex vor über 300 Millionen Jahren noch in Äquatornähe. Explosive Vulkanausbrüche mit Glut- und Aschewolken hinterließen eine Vielzahl von Gesteinen. Eine Besonderheit des Geoparks sind die Tuffe, die Porphyre und das Kaolin – aus dem man Porzellan herstellt. Im Gegensatz zu den bekannteren Schildvulkanen, die explosionsartig Lava spucken, brachen im Geopark zwei große Magmakammern ein. Diesen Trichter bzw. Kessel nennt man Caldera. Die Rochlitz-Caldera umfasst 60 km, während die Wurzen-Caldera mit 40 km die kleinere ist. Steinreiche Landschaften, begehrte Rohstoffe, besondere Geotope, abwechslungsreiche Geoportale und ausgebildete Georanger sorgen für naturnahe Erlebnisse.
Aus Porphyr wird Kaolin
 
Feldspat - ein Bestandteil des Porphyrs - verwandelte und lagerte sich in Millionen von Jahren in Senken ab. Aus einer Abbaustätte in Colditz stammte das Kaolin für das erste europäische Porzellan, welches durch Friedrich Böttger und Walther von Tschirnhaus im Auftrag von König August dem Starken abgebaut wurde. Den Namen hat Kaolin von einem Bergpass in China, wo das Kaolin als Erstes entdeckt wurde.
Im Kemmlitzer Kaolinrevier, rund um Mügeln, wird seit über 140 Jahren das „Weiße Gold“ gewonnen. Aufgrund der besonderen Eigenschaften wird dieses vor allem in der Feinkeramik genutzt: Sanitärkeramik, Elektrokeramik, Kacheln und Fliesen. Das heimische Tonmineral brennt bei 1400 Grad reinweiß. Der wertvolle Ton-Rohstoff ist die Grundlage für die Keramik-, Papier- und Kosmetikindustrie. Kaolin ist aber nicht nur in Tellern, Tassen und Badewannen, sondern auch in Tapete, Farben, Bremsen für Rennautos, Zahnersatz, Tabletten und dient als Sonnenschutz im Obstanbau.
Kaolin gibt es nur an besonderen Stellen auf der ganzen Welt. Geologen müssen vorher Bohrungen und Analysen durchführen, bevor überhaupt gegraben werden kann. Zu Beginn wurde nur unter Tage – mit Hacke und Spaten - abgebaut, heute eher im Tagebauverfahren mit großen und schweren Geräten - mit Bagger, Förderbändern und LKWs.
Geoportale im Geopark Porphyrland
 
Die Erlebniswelt zum Thema Kaolin und Schmalspurbahn ist Besucher- und Informationszentrum zugleich. Im Untergeschoss erzählen Fotos Geschichten aus dem Bergbauzeit, als das kostbare „Weiße Gold“ noch unter Tage per Hand abgebaut wurde. Vitrinen zeigen originale Bergbau-Utensilien und Objekte aus Kaolin. Mit einer VR-Brille können die Besucher im Obergeschoss in ein 360-Grad-Panorama des aktuellen Kaolin-Tagebaus eintauchen. Schautafeln und Terminals stillen den Wissensdurst der großen und kleinen Besucher. Interaktive Spiele für Kinder, ein Schatzsuche-Labyrinth und eine Sitzecke runden die Ausstellungsfläche ab.
Auch in den anderen Geoportalen gibt es viel zu entdecken. Während in Rochlitz Vorträge besucht und der Porphyrsteinbruch erkundet werden kann, sieht man im Steinarbeiterhaus wie die Arbeiter früher gewohnt haben. Besuchenswert ist das Geoportal schon allein wegen des tollen Technikparks in der Außenanlage. Künstlerisch und geht es in der Schaddelmühle und dem Rittergut Trebsen zu. Ton- und Steinarbeiten stehen hier im Vordergrund. Im GeoErlebnisgarten, mit Vulkanspielplatz Fred Porphyrstein in Röcknitz, kommen vor allem die Kleinen auf ihre Kosten.
Georanger Im Geopark Porphyrland
 
Im Juni 2020 hatten die Georanger ihre Zeugnissübergabe im Geoportal Bahnhof Mügeln. Unter den GeoRangern waren nicht nur Gästeführer. Zwischen Lehrern, Steinkünstlern, Kulturfreunden und Bergbauingenieuren, fanden sich auch ein Geologe und ein Dichter. Es ist bereits die zweite GeoRanger-Staffel. In dem halben Jahr der Ausbildung lernten die Ranger alles, was es über die Erdgeschichte, Geologie und das Führen von Besuchergruppen im Geopark zu lernen gab.
Alle Programme und Angebote der Ranger und ihren Wirkungsort gibt es auf der Webseite des Geoparks Porphyrland.