Gaudlitz ist eine altsorbische Siedlung, die auf das 8.- 10. Jahrhundert zurückgeht. Das belegt die Dorfform, ein Rundweiler, der noch durch den etwas abgelegenen "Oberhof", ein Einzelgut ergänzt wird. In den Flurkarten dominiert eine gewannähnliche Streifenflur, ein Hinweis auf deutsche Kolonisten, die sich in dem slawischen Ort niedergelassen haben.
Obwohl die erste urkundliche Erwähnung aus dem Jahre 1243 stammt (Übergabe an das Kloster Sornzig), wird 1310 erstmals ein Herrensitz erwähnt, der den Brüdern Henricus u. Conradus v. Gudelitz gehörte. Das Kartenbild vom Anfang des 20. Jahrhunderts weist den Rundweiler und das Einzelgut Oberhof deutlich aus.
Zur Gemarkung Gaudlitz gehörten 1900 145 ha Land. Daran hat sich bis heute nichts geändert. 1243 wurde Gudelitz erstmals erwähnt. 1250 Gudeliz, 1310 Gudelitz, 1327 Gudelicz, 1543 Gaudalitz, 1551 Gaudelitz. Die Endung -itz in den slawischen Ortsnamen weist häufig auf den Zusammenhang mit einem Personennamen hin. Im Falle Gaudlitz liegt wohl das altsorbische "gudlici" - "Leute des Gudl(a)" zugrunde. Der Personenname kann aus der sorbischen, polnischen und tschechischen Sprache abgeleitet sein, wo es so viel wie "fiedeln, Fiedler" bedeutet. Auch in der deutschen Sprache ist der Name Fiedler öfters anzutreffen. In diesem Zusammenhang ist interessant, das ein gewisser Herr Gaudlitz, Nachkomme der einstigen Herren von Gaudlitz sehr intensiv an seiner Familienchronik arbeitet. Er teilte mit, daß in seiner Familie seit Generationen die Deutung "hudelicze = klein", angenommen wird, und zwar immer mit dem Hinweis auf das deutsche Lehnwort Hutzelmännchen, einer häufigen Bezeichnung für Zwerge, Wichte, aber auch für die aus Dörrpflaumen gefertigten Männchen. Die geringe Ausdehnung von Gaudlitz ließe seiner Meinung nach auch die Deutung "Klein" zu. Verwaltungsmäßig war der größte Teil Gaudlitz's 1378 dem castrum Meißen, Supanie Schlagwitz unterstellt. Nach der Reformation kam es 1552 zum Schulamt Meißen und nach dessen Auflösung 1590 zum Amt Wurzen, Klosteramt Sornzig. Ab 1816 gehörte Gaudlitz zum Amt Mügeln mit Sornzig und nach dem Ende der Ämterverfassung ab 1856 zum Gerichtsamt Mügeln. Ab 1875 gehörte Gaudlitz zur Amtshauptmannschaft Oschatz, später Landkreis.
Die Einwohnerzahl von Gaudlitz entwickelte sich folgendermaßen:
1551/52 : 49 (6 besessene Mann x7), 7 Inwohner. 15 Hufen Land
1764 : 47 (6 besessene Mann x7), 1 Häusler (x5). 15 1/4 Hufen.
1793 : 60
1834 : 57
1871 : 60
1890 : 56
1900 : 63 8 bewohnte Gebäude mit Oberhof.
1910 : 67
1925 : 70
1937 wurde Gaudlitz nach Zävertitz eingemeindet, so daß die Einwohnerzahlen der Zählung von 1939 nicht gesondert erfaßt wurden.
1995 : 57 Einw. im 0T Gaudlitz.
Somit hat sich die Einwohnerzahl über die Jahrhunderte ziemlich gleich gehalten. Das Handbuch der Landwirtschaft und Geographische Ortslexikon des Königreiches Sachsen von 1878 nennt 6 Gutsbesitzer . Das Einwohnerbuch von 1931 weist 4 Gutsbesitzer und einen Wirtschaftbesitzer aus. Die Hausnummern reichten von 1 bis 7.