Baderitz ist ein Bauernweiler. Diese Dorfform geht auf die altsorbische Zeit zurück. Wenige Gehöfte waren am Fuße des Festenberges, der eine slawische Verteidigunganlage oder Fluchtburg (später eine deutsche Burg) trug. Die eigentliche Burgsiedlung Vesten ist eine Wüstung und nicht mehr auffindbar. Ihre Anfangszeit kann man wohl in das 9. Jahrhundert legen, wie Funde vom Festenberg beweisen. Das heutige Dorf Baderitz ist später als sogenannter "Podegrodici Ort" entstanden. Die Herren von Mügeln, die die Burg auf dem Festenberg unterhielten, unterstellten bei der Gründung des Klosters Marienthal nicht nur ihre Burgkapelle, sondern auch die Gerichtsbarkeit und die anfallenden Zinsen des Dorfes Baderitz (neben anderen) dem Kloster. Von dem Dorf Vesten ist in der Urkunde von 1243 bereits keine Rede mehr. Diese starke Veränderung der ursprünglichen Herrschaftsverhältnisse hat sich auf die Entwicklung von Baderitz offenbar negativ ausgewirkt, die "Orte unter der Burg" waren eigentlich Keimzellen für die Entwicklung einer städtischen Siedlung. Das Kartenbild vom Anfang unseres Jahrhunderts zeigt die fast halbkreisförmige Anordnung einiger Drei- u. Vierseithöfe, sowie einiger Wohnhäuser nördlich des Festenberges. Die Fluren des Ortes waren Block- und Streifenfluren, die typischen Flurformen der slawisch-deutschen Übergangszeit.
Die erste urkundliche Erwähnung aus dem Jahre 1221 geht auf einen deutschen Herrensitz zurück. 1867 umfaßte die Baderitzer Flur 146 ha , 1995 waren es mit Paschkowitz und Neubaderitz ca. 287 ha. 1221 wurde der Ort erstmals als Podgrodis erwähnt, 1241 Podagricz, 1243 Pograditz, 1254 Podegrodiz, 1311 Podogreytz, 1357 Paditicz, 1539 Poderitz, 1551 Baderitz. Die Erklärung des Ortsnamens ist hier recht einfach. Es gibt verschiedene sogenannte "Podgrodici- Orte". Damit wird immer Bezug auf die "grod", die Burg, genommen. Baderitz ist also der "Ort unter der Burg".
1551 wird die Flurgröße mit 9 Hufen angegeben. In ältester Zeit hatte des Wort "Hufe" die Bedeutung "Stück Acker von gewisser Größe", und zwar war es so viel, wie man mit einem Pferd bestellen konnte. Die Hufengröße war nicht einheitlich. Im slawischen Altsiedelgebiet schwankte sie zwischen 20 und 30 Acker. Vermuten wir für unser Gebiet knapp 30 Acker pro Hulfe, so ergäben 9 Hufen 260 bis 270 Acker Grundbesitz, d.h. 144 bis 149 ha. Für 1867 werden 146 ha angegeben.
Die Einwohnerzahlen entwickelte sich folgendermaßen:

1551        53 (6 besessene Mann x7, 11 Inwohner, 9 Hufen Land
1764        64 (7 besessene Mann x7, 3 Häusler x5, 9 Hufen Land
1834        91
1871      105
1890        83
1900        93 (in 16 bewohnten Gebäuden)
1910      195 (nach Eingemeindung von Paschkowitz)
1925      204
1939      339 (nach Eingemeindung von Neubaderitz)
1946      538 (nach Umsiedlung, Flucht, Vertreibung)
1995        98 (ohne Paschkowitz und Neubaderitz)
 
Einschließlich Paschkowitz und Neubaderitz umfaßt die Gemarkung ca. 287 ha.