Geschichte des Kaolinabbaus
 
Historie
Die Entdeckung der Kaoline um Kemmlitz steht in enger Verbindung mit der 1770 in Hubertusburg, (heute Wermsdorf), gegründeten Fayence- und Steingutmanufaktur. Die Suche nach geeigneten Rohstoffen führte 1780 zu einem ersten Kaolinabbau bei Pommlitz. 1826 wurden die Kaolinvorkommen westlich von Kemmlitz entdeckt und zunächst bis 1848 für die Hubertusburger Manufaktur abgebaut. Der Kaolinabbau in industriellem Maßstab begann in Kemmlitz 1883 durch die Gutsbesitzer Riedel und Wolf und steigerte sich in mehreren Etappen bis heute zu einem leistungsstarken Wirtschaftszweig.
 
Abbau
In den ersten Jahrzehnten nach 1883 wurde Kaolin ausschließlich unter Tage abgebaut und über Schächte und Stollen gefördert. Die Gewinnung des Kaolins erfolgte durch körperlich schwere Handarbeit mit Hacke und Schaufel, das dabei angewendete Abbauverfahren wird als Pfeilerbruchbau bezeichnet. Der letzte Tiefbau, die Grube Glückauf in Kemmlitz, ist 1974 geschlossen worden.
Der Kaolinabbau geschieht heute ausschließlich in Tagebauen. Durch den Einsatz leistungsfähiger Technik bei der Freilegung und Gewinnung des Kaolins wird eine höhere Produktivität bei geringeren Kosten erreicht.
 
Aktuelle Kaolingewinnung und Aufbereitung
Der Tagebau Schleben/Crellenhain wurde 2004 aufgeschlossen. Unter Einsatz moderner Gewinnungstechnik mit Schaufelradbaggern beträgt die jährliche Fördermenge an Rohkaolin um die 300.000 t. Der Abbau erfolgt auf Grundlage der durch das Oberbergamt bestätigten Betriebspläne.
Der Rohkaolin wird über eine Bandanlage zur Aufbereitung nach Gröppendorf transportiert. Zur Gewinnung des Wertstoffanteils ist eine Aufbereitung des Rohkaolins erforderlich. Mithilfe nassmechanischer Verfahren wird der Quarzsand abgetrennt und der Tonmineralanteil in mehreren Schritten angereichert, das aufgeschlämmte Kaolin über eine Rohrleitung zur weiteren Verarbeitung nach Kemmlitz gepumpt. Hier erfolgen eine weitere Aufbereitung und die Entwässerung sowie Trocknung des geschlämmten Kaolins.