1765 war in Dresden verfügt worden, das "Closter Guth Sornzig" einzuziehen und Wiesen, Felder und Gärten zu verkaufen. Diese Verkäufe erstreckten sich bis weit in das 19. Jahrhundert. 1705 sind für das Klostergut noch 102 5/8 Hufen in 9 Ortschaften nachweisbar. Das waren rund 1600 Hektar. Davon waren 1878 noch 47 ha übrig. Zwischen der Kranichau und Sornzig mag damals ein Laubwald, vornehmlich Eichen gewesen sein. Die Käufer erwarben eine "Parzelle", rodeten den Wald und errichteten auf dem erworbenen Land, für das sie einen Zins an das Klosteramt zu zahlen hatten, ihr Haus.
So entstand der Ortsteil Lichteneichen, der Ort, wo "die Eichen gelichtet (gerodet)" wurden. Lichteneichen ist also ein Ort der in der Neuzeit, d.h. vor etwa 200 Jahren entstanden ist. Das ist erkennbar am deutschen Namen, an der Dorfform und an der Flurform. Lichteneichen besteht aus 2 Häuslerzeilen und weist Parzellenflur auf. Die Einwohnerzahl für 1821 läßt sich nur abschätzen.

1821 : 70 Einwohner (14 Häusler x5)
1834 : 114
1871 : 146
1890 : 126
In den folgenden Jahren werden die Zahlen Sornzig zugerechnet und für Lichteneichen nicht gesondert ausgewiesen.
1995 : 89
Lichteneichen gehörte verwaltungsmäßig 1816 zum Amt Mügeln mit Sornzig, ab 1856 zum Gerichtsamt Mügeln und ab 1875 zur Amtshauptmannschaft Oschatz. Lichteneichen ist nach Sornzig gepfarrt. Die Kinder besuchten die Schule in Sornzig bis zu ihrer Auflösung 1992. Seitdem besuchen sie die Schule in Mügeln oder Schrebitz. In den 90er Jahren wurde der Häuserbestand durch zahlreiche Neubauten erweitert.