Kemmlitz ist ein Platzdorf, das durch die seit mehr als 100 Jahren währende Kaolinförderung und die damit verbundenen Industriebauten am West- bis Südrand des alten Ortes sein ursprüngliches Bild stark verändert hat. Der Kartenausschnitt von 1839/40, vor dem Kaolinabbau aufgenommen, zeigt noch deutlich, daß Kemmlitz aus Gutshöfen und einzelnen Wohngrundstücken bestand und vorwiegend landwirtschaftlich genutzt wurde. Im Statistischen Handbuch der Landwirtschaft des Königreiches Sachsen von 1878 werden noch 5 Gutsbesitzer und 2 Mühlen aufgeführt. Zur Gemarkung Kemmlitz gehörten 1900 220 ha. Die Flurformen - teils gewannähnlich Block- und Streifenfluren weisen wie bei den anderen Ortsteilen auf den gleichen Siedlungszeitraum hin: Slawische Siedlung, die durch deutsche Kolonisatoren erweitert wurde.  
Die erste urkundliche Erwähnung eines Arnoldus de Kemeniz ist wohl nicht ganz sicher. Weitere Nennungen sind 1276 Kemenicz, 1341 Kemnicz, 1347 Kempnitz, 1466 Kempnicz und 1551 Kemlitz. Der Ortsname ist mit großer Wahrscheinlichkeit von Kamenica abgeleitet, das sich auf den Bachnamen bezieht (heute Kemmlitzbach) und so viel bedeutet wie "Steinbach".
Die Einwohnerzahlen entwickelten sich folgendermaßen:

1551/52 :    91 (11 besessene Mann x7, 14 Inwohner), 16 1/2 Hufen
1764 :      101 (13 besessene Mann x7 + 2 Häusler x5), 18 Hufen Land
1834 :      115
1871 :      104
1890 :      122 (einige Jahre zuvor begann der Kaolinabbau)
1900 :      122 in 23 bewohnten Gebäuden.
1910 :      150
1925 :      209
1939 :      216
1946 :      584 (Nachkriegsfolgen)
In den 40er u. 50er Jahren wurden Neubauwohnungen geschaffen. Später wurde der durch das Kaolinwerk geförderte Wohnungsbau nach Mügeln verlagert.
1995 :      256
 
Seit 1993 ist Kemmlitz OT der Gemeinde Ablaß und seit 1994 der Gemeinde Sornzig-Ablaß.
Am 27. Januar 1276 wurden 2 Urkunden ausgestellt, die die älteste sichere urkundliche Erwähnung von Kemmlitz darstellen und Auskunft über die verwaltungsmäßige und grundherrschaftliche Zugehörigkeit des Dorfes geben. In der ersten, in Großenhain ausgestellten Urkunde bestätigt Markgraf Heinrich, daß der Probst Johannes der Nonnen in Sornzig bei Mügeln das Dorf Kemenicz bei der Burg Veste mit einem Jahreszins von 8 1/2 Mark und mit einem Lehnmann, der drei Hufen zu Leben hat, für 90 Mark von dem Ritter Hartung von Rideborch gekauft hat. Er übereignet dieses Dorf, nachdem es der genannte Ritter ihm aufgelassen hat, dem Kloster zu seinem und seiner Gemahlin Agnes Seelenheil. Die zweite Urkunde sagt aus , daß die Äbtissin J. und der Konvent des Klosters Mariental bei Mugelin beurkunden, daß ihr Probst Johannes, Pfarrer in Gerhardisdorf (Gersdorf), von seinem Eigentum das Dorf Keminicz (Kemmlitz) bei der Burg Mügeln gekauft hat. Die Namen und Zahlenangaben stimmen mit der ersten Urkunde überein. Ferner heißt es, daß Markgraf Heinrich dieses Dorf ihnen unter dem Zeugnis ehrbarer Männer durch eine besiegelte Urkunde übereignet habe. Der Probst behält sich auf Lebenszeit die Nutznießung vor, danach fallen die Güter an das Kloster. Von dem Zins sollen dann 4 Mark jährlich an Friedrich, den Vetter des Probstes, auf Lebens zeit gezahlt werden. Wenn der Probst den Zins verkaufen will, soll das Kloster von ihm zurückkaufen. Diese beiden Urkunden werden von Geschichtsforschern sehr hoch gewertet, weil sie offensichtlich den Nachweis erbringen, daß die Burg auf dem Festenberg bei Baderitz und die Burg Mügeln identisch sind. Für unsere Betrachtung begründen die Urkunden Folgendes: Grundherr war das Kloster Sornzig. Nach dessen Auflösung wurde Kemmlitz Amtsdorf, d.h. der Landesherr war gleichzeitig Grundherr. Zur Verwaltung der aufgelassenen Klosterbesitzungen war das Schulamt Meißen geschaffen worden. Deshalb wurde Kemmlitz ab 1552 durch das Schulamt Meißen verwaltet, kam 1590 zum Amt Wurzen, Klosteramt Sornzig, 1816 zum Amt Mügeln mit Sornzig, 1856 zum Gerichtsamt Mügeln und schließlich 1875 zur Amtshauptmannschaft Oschatz. Bei der ersten evangelischen Kirchenvisitation wurde Kemmlitz 1529 nach Ablaß gepfarrt, ab 1552 nach Sornzig. Bis 1908/09 wurden die Kinder in einer "Schulstube" in Kemmlitz unterrichtet und gingen dann in die neu erbaute Schule nach Neusornzig, die auf Kemmlitzer Flur stand.
Im Juli 1883 begann der Gutsbesitzer Riedel mit der Förderung von Rohkaolin, der mit Pferdegespannen zum Bahnhof Oschatz transportiert wurde. 1885/86 errichtete er eine bescheidene Schlämmerei. In den folgenden Jahren gründeten weitere Bauern, unter deren Fluren Kaolin lag, Familienbetriebe. Diese bestanden jedoch nicht lange und wurden bald in GmbH umgewandelt:
 
1883 Riedel -> 1899 Sächs. Kaolinwerke G.m.b.H. -> 1921 Sächsische Elektro-Osmose-Kaolinwerke G.m.b.H. (SEOK) .1885 Wolf -> 1906 GmbH und Verflechtung mit dem Porzellankonzern Kahla ( später Werk 11) . 1888 v.Mayenburg in Börtewitz -> 1908 Gebrüder Baensch, Döhlau bei Halle ->1931 SEOK. 1919 Thomas und Starke -> 1921 Kaolinindustrie G.m.b.H. -> 1928 Fa. Erbslöh & Co, Geisenheimer Kaolinwerke KG.
 
In den Krisenjahren nach dem ersten Weltkrieg und nach 1930 gelangten die Kemmlitzer Werke in den Besitz verschiedener Konzerne. Die SEOK wurde tschechischer Besitz. Nach dem 2. Weltkrieg wurden die Werke von der "Industrieverwaltung 31" - Keramik Mügeln - übernommen. Nach der Enteignung der kapitalistischen Betriebe wurde 1951 der VEB Kemmlitzer Kaolinwerke (Werk I-IV) gegründet und damit die Zersplitterung überwunden. Die neuen Besitzverhältnisse ermöglichten den Übergang vom Tiefbau zum Tagebau. Der letzte Tiefbau wurde 1974/75 eingestellt. 1973 wurde Kemmlitz Stammbetrieb des neu geschaffenen VEB Silikatrohstoffkombinats