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  Notkundgebung der Landwirte
 
  Der ausführlicher Ereigniseintrag lautet:
 

Not – Kundgebung des Landbundes Eine folgenschwere Resolution: keine Feste mehr, äußerliche Beschränkung im Einkauf Der Landbund Oschatz hielt am Sonnabend im Hirsch zu Mügeln eine sehr stark besuchte Versammlung ab. Der Vorsitzende, Herr Gutsbesitzer Kratzsch, Zävertitz, begrüßte die Erschienenen und teilte das Wort einem Redner vom E. – V. Gröba, der über Prüfung elektrischer Anlagen, Tariffragen usw. sprach und in allgemeinverständlicher Weise alles Wissenswerte aus dieser Materie behandelte. Eine angeregte Diskussion zeigte das Interesse der Versammlung an dem Gehörten. Der Herr Vorsitzende dankte dem Vortragenden und sprach dann weiter über Tagesfragen, u. a. über Lohn- und Landarbeiterfragen. Die Versammlung gestaltete sich dann zu einer Rotkundgebung der Landwirtschaft. Mit Freude wurde die Mitteilung aufgenommen, dass der auf Kosten der Landwirtschaft geplante Handelsvertrag mit Polen nicht zum Abschluss komme. Besondere Genugtuung loste die Mitteilung aus, dass dies ein Erfolg des Reichslandbundes sei. Es wurde ferner betont, dass die Landwirtschaft nicht in der Lage sei, erhöhte Löhne zu zahlen, bevor ihr nicht geholfen werde. Die Versammlung nahm eine Resolution An, die im Wesentlichen folgende Punkte enthielt: 1. Die Landwirtschaft wird durch ihre Notlage gezwungen, in aller Öffentlichkeit zu demonstrieren und Kundgebungen zu veranstalten. 2. Es werden Abordnungen an die Regierungsstellen in Berlin entsandt; die die Notlage schildern. 3. Der Ernst der Zeit gebiete die Zurückhaltung von Festlichkeiten. 4. Der Staat kann von der Landwirtschaft auf die Dauer nicht mehr verlangen, die Steuern aus der Substanz zu zahlen. Um Steuern zu bezahlen, dürfen daher keine neuen Schulden gemacht werden. 5. Der Ankauf von Gegenständen aller Art ist aufs äußerste einzuschränken. Für eigenen Bedarf soll ein Einkauf gänzlich unterbleiben, selbst für den Betrieb darf nur gekauft werden, wenn der Betrieb die Mittel dazu selbst schafft. 6. Die Landwirte waren unbedingte Solidarität untereinander. Die Mitglieder des Landbundes sollen von der Geschäftsstelle schriftlich verpflichtet werden, diese Punkte einzuhalten. – In einer längeren sehr lebhaften Aussprache wurden aus der Versammlung heraus nochmals Protestkundgebungen gefordert. Weiter wurde über die kommenden Wahlen gesprochen. Die Versammlung sprach dann dem Vorsitzenden ihr Vertrauten aus und wurde mit dem Wunsch nach Einigkeit und Zusammenhalt in allen Fragen und unbedingter Befolgung der Anweisungen des Landesbundes geschlossen.


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Folgende Hauptquelle wurde dazu gespeichert:

/ Mügelner Anzeiger 05.März 1928


Es existiert folgende Anmerkung zu diesem Eintrag:


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