"In Nr. 50 unseres Wochenblattes wird eine Stimme laut, welche über die bisherige Straßenbeleuchtung Klage führt und meint:"Für so eine Straßenbeleuchtung lieber gar keine!" Mit dieser Meinung des Einsenders kann ich mich aber in keinem Falle befreunden, denn etwas sit doch gewiß besser, als Nichts! Dies ist eine Tatsache, die auch der größte Philosoph nicht wegzuphilosophieren vermag. Wie unangenehm es ist, wenn Wgen in den Gassen aufgefahren sind, Pfützen sich auf den Straßen befinden oder Ausfelder durch das Austreten der Schleusen sich gebildet haben, und man im Finstern tappend plötzlich in eine überraschende Lage kommt, die mitunter recht unglücklich ablaufen kann, das muß jeder Unbefangene einsehen. Wer kann es amüsant nennen, wenn er im Winter oder Frühjahr über die nichts weniger als schöne Schleusenbedeckung fällt und bei nasser Witterung in eine unfreiwillige Berührung mit derselben kommt? - Leider bin ich nur im Stande, der Straßenbelcuhtung im Allgemeinen das Wort zu reden, denn loben kann ich unsere Beleuchtung nicht; einen düsteren Schein gaben die Laternen und gar häufig waren sie schon vor der sogenannten Polizeistunde (10 Uhr) verlöscht. Dem ist sicherlich durch eine zweckmäßige Behandlung der Lampen abztuhelfen. Darum könnte die Straßenbeluchtung hier ebenso, wie in anderen Städten fortbestehen , und es wäre wahrhaft sonderbar, wenn des winzigen Inserats halber die Empfindlichkeit bis zum Suspendiren der Beleuchtung ginge. - Ob die einziehung der beleuchtung im Stadtgemeinderate förmlich beschlossen worden ist, kann Einsender nicht sagen, denn seit langer Zeit hat aus den Sitzungen etwas nicht erfahren können der alte getreue H.U." /
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