Nachdem die Wehrmachtsnachrichten im Radio keine feindlichen Flugzeuge über Deutschland gemeldet hatten, zeigten sich am Himmel über glossen mehrere deutsche Flugzeuge mit deutschen Hoheitskennzeichen. Sie warfen vier Bomben auf den im Bahnhof Glossen stehenden Kleinbahnzug. Aus der Menge der dort wartenden Menschen sind insgesamt vier Tote zu beklagen. Zu ihnen gehörten der Lokführer Wilhelm Sonnabend aus Mügeln, der eisenbahnschaffner Max Bruno Zache aus Altmügeln, Annelies Elfriede Scheller und der Schüler Ernst Heinz Werner Rühle, der dem Luftangriff im Alter von 17 Jahren zum Opfer fiel. Darüber hinaus wurde der französische Kriegsgefangene Francois Jaquen, der bei Oskar Börner als Landarbeiter eingesetzt war sowie 7 russische Kriegsgefangene getötet. Das Kriegsgefangenenlager befand sich zu dieser zeit im Saal bei Familie Güttner und war zuvor mit französischen Kriegsgefangenen belegt gewesen. Die Gefangenen arbeiteten hauptsächlich in den Quarzitgruben und auf dem Rittergut.
Die Bomben in Glossen schlugen je eine direkt neben dem Zug, im Garten hinter der Bachbrücke, zwischen Börners Scheune und Gärtnerei und in der Nähe des Gemeindehauses ein.
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