Weihnachten 800: Aufgrund des sehr guten Verhältnisses zwischen weltlicher und geistlicher Macht, welches sich nicht zuletzt aus der Bestätigung der Pippin'schen Schenkung durch Karl den Großen entwickelte und durch eben diese besonders gestärkt wurde, krönte Papst Gregor III. am Weihnachtstag 800 König Karl zum deutschen Kaiser. Dieser Titel wurde seit 476, als Romulus Augustulus abgesetzt worden war, in Westeuropa nicht mehr geführt. Karl der Große war somit der erste deutsche Kaiser und verstand sich als Kaiser des erneuerten Römischen Reiches, weshalb er sich "Augustus Imperator Renovatio Imperii Romani" nannte und sich somit als direkten Nachfolger des römischen Kaiser betitelte. Das fränkische Kaiserreich war damit das Nachfolgereich des römischen und trug aufgrund der Legitimation durch die Kirche den Beinamen sanctus (heilig). Als Beschützer des Papstes, der ihm die Kaiserwürde verliehen hatte, war Karl der Große selbst sehr mit dem christlichen Glauben verbunden und sehr darauf bedacht, daß in seinem Reich jeder das "Vater Unser" beherrschte, d.h. er legte sehr großen Wert auf die Verbreitung des christlichen Gedankentums in seinem Herrschaftsbereich. Verschiedene Stämme, die sich dem Christentum widersetzten und eine Bekehrung ablehnten, wurden von ihm gewaltsam gezwungen. So auch die Sachsen und Sorben, die sich vehement widersetzten. Insbesondere die Sorben huldigten noch sehr lange ihren eigenen Göttern, die unter anderem vielen Orten, Landschaften und gar Ortsteilen von Mügeln als Namenspaten dienten.
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