Bürgermeister-Ära geht nach 25 Jahren zu Ende Volkmar Winklers letzte Tage als Stadtoberhaupt in Mügeln haben begonnen. Nach 25 Jahren Ehe wird bekanntlich Silberhochzeit gefeiert. Ein Silbernes Amtsjubiläum als Bürgermeister hätte Volkmar Winkler in diesem Jahr begehen können, den seit 1989 lenkt er an der Spitze einer Kommune stehend deren Geschicke. Zuerst in Ablass, dann in der Gemeinde Sornzig-Ablass und nun seit 2011 in der Stadt Mügeln, endet diese Ära jetzt. Der 55-jährige Sozialdemokrat wird in der nächsten Woche seine Annahmeerklärung zur Wahl als Abgeordneter des sächsischen Landtags unterzeichnen. Das Amt als Bürgermeister kann er laut Abgeordnetengesetz nicht mehr ausüben. Das teilte er in der jüngsten Sitzung des Stadtrates den Räten und Gästen mit. Zugleich dankte er allen, die Ihnen diesem Weg begleiteten und unterstützten. „Es ist nicht meine Absicht, eine lange Abschiedsrede zu halten, da es im Prinzip gar keine Verabschiedung ist. Ich bleibe der Politik erhalten und versuche, an anderer Stelle der Stadt Mügeln zu helfen. Ich fühle mich auch in Zukunft für dieses Gemeinwesen mit verantwortlich“, sagte Winkler. Er wollte es anderen überlassen, über sein Wirken zu urteilen. „Ich für meine Person blicke stolz und zufrieden auf das, was wir gemeinsam während meiner 25 Jahre als Bürgermeister geleistet und auf den Weg gebracht haben“, so das scheidende Stadtoberhaupt. Er sei glücklich und dankbar für all diese Jahre, in denen ihn viele Frauen und Männer auf seinem Weg unterstütz hätten. Für ihn gehe ein wichtiger Lebensabschnitt zu Ende. Obwohl er das selbst entschieden habe, fiel ihm dieser Weggang aus der Kommunalpolitik nicht leicht. Vor allem deshalb, weil damit ein Abschied von Hochgeschätzten Menschen verbunden sei. Auch, weil er mit Leib und Seele an der Aufgabe als Bürgermeister gehangen habe. „Auf der anderen Seite gestehe ich aber auch ein, mich darauf zu freuen, dass ich nicht mehr schuld bin, wenn nicht jede Seitenstraße gleich von Schnee geräumt ist oder Verkehrsschilder schief stehen“, sagte der Ablasser. Er dankte allen, vom Bürger über die Ehrenamtlich Tätigen, den Mitarbeitern in den Kommunen bis hin zu den Gewerbetreibenden und Feuerwehrleuten. Es habe alles in allem Spaß gemacht, mit allen an der Entwicklung des Gemeindewesens zu arbeiten. Viele Wünsche sprach Volkmar Winkler für die Zukunft der Stadt und ihrer Einwohner aus. Der wichtigste: „Ich wünsche der Stadt einen Bürgermeister, der die Interessen der Stadt sowie die Ihrer Bürgerinnen und Bürger vertritt und nicht die seinen! Geben Sie alle bitte Ihr Bestes, aber nicht für sich, sondern für andere, dann werden Sie der Stadt Bestes finden, aber auch Ihr eigenes. „Die Wahl seines Nachfolgers soll am 18. Januar 2015 erfolgen. Der entsprechende Abschluss wird vorbereitet. Bis dahin werden die Amtsgeschäfte von der Hauptamtsleiterin Dörte Eberhard in Zusammenwirken mit den beiden stellvertretenden Bürgermeistern weiter geführt. Das sieht die Hauptsatzung vor. Johannes Ecke einer von Winklers beiden Stellvertretern, dankte für sein Engagement in der kurzen, aber Ereignisreichen Zeit im Namen der Bürger, Räte und der Mitarbeiter der Stadt. Die Arbeit im Rat mit ihm sei immer produktiv und konstruktiv gewesen. Blumen gab es keine, dafür spendierte Volkmar Winkler Sekt und stieß mit allen Anwesenden auf die Zukunft an. Stadträtin Bärbel Hübner, zugleich Schulleiterin der Grundschule „Auf der Höhe“ Neusornzig, überreichte dem scheidenden Stadtoberhaupt eine Zuckertüte symbolisch für den Start im Landtag. Bereits am Montag hatte er Verbandsversammlung des Abwasserzweckverbandes ihren Vorsitzenden verabschiedet. Volkmar Winkler war bis jetzt das einzige Mitglied der Verbandsversammlung, das seit deren Gründung dazu gehörte. / OAZ 13./14. September 2014