„Nachfolger muss Winkler ebenbürtig sein“ Mügelner Stadträte äußern sich zu Einzug in den Landtag. Die Stadt Mügeln braucht einen neuen Bürgermeister. Seit Sonntag steht fest, dass Volkmar Winkler für die SPD in den Landtag einziehen wird. Viele Einwohner Mügelns und der Ortsteile sind enttäuscht, dass der Ablasser nach seinem Amtsantritt an der Rathausspitze 2011 Mügeln verlässt. „Mich stimmt der Weggang nicht sonderlich glücklich“ sagt Stadtrat Carsten Bräuer aus Mügeln. Winkler habe in der Stadt kein leichtes Erbe vorgefunden und es seit der Gemeindefusion nicht immer einfach gehabt. „Es ist seine Entscheidung, welchen Weg er gewählt hat und geht. Ich wünsche ihm alles Gute für seinen weiteren politischen Weg.“ Für den Schwetaer Stadtrat Wilhelm Osterloher ist die Wahl Volkmar Winklers ein Verlust für die Stadt. Doch er könne verstehen, dass Winkler, wenn sich neue Herausforderungen auftun, diese in seinem Alter auch nutzen würde. „Ich persönlich hätte bei solch einer Chance auch so reagiert“, sagt Osterloher. „Für und wird es aber schwer, einen geeigneten Nachfolger zu finden. Im Vorfeld der Wahlen haben wir uns über Parteiengrenzen hinweg Gedanken gemacht. Uns war keinerlei Name dafür präsent“, so Osterloher. Schließlich sei eine Abwartehaltung aufgekommen. Ein Nachfolger dürfe keine Notlösung sein. „Wir brauchen einen Kandidaten, der unserem derzeitigen Bürgermeister ebenbürtig ist“, sagt er. „Wir haben ein Recht darauf, vernünftig verwaltet zu werden. Die Stadt braucht einen Bürgermeister, der aktiv ist, sich mit der Aufgabe und Amt identifiziert und Vorbildfunktion besitzt.“ Ihm sei dabei völlig egal, ob eine Frau oder ein Mann die Position einnimmt der Sornziger Wolfgang Topp gratuliert Volkmar Winkler zu seiner Wahl.“ Ich sehe das Ergebnis positiv. Mir haben seine Argumente, das mehr für Kommunen und den ländlichen Raum getan werden muss, eingeleuchtet. Bei der CDU war der ländliche Raum ein Stiefkind. Das muss anders werden. In Dresden kann Volkmar Winkler darauf Einfluss nehmen“, so Topp. „Es ist für Mügeln wirklich Schade, dass Volkmar Winkler als Bürgermeister“, sagt der Mügelner Andreas Lobe. Zum anderen versteht er die Argumente Winklers, sich an anderer Stelle, nämlich im Landtag, besser für die Belange von Kommunen wie Mügeln einsetzen zu können. „Wir sind ein reiches, schuldenfreies Land. Da muss es doch drin sein, das den Städten und Gemeinden genügend Geld für die Lösung ihrer Aufgaben bereitgestellt“, sagt Andreas Lobe. Viele andere Einwohner sind im Zwiespalt, wollen öffentlich nicht ihrer Enttäuschung über den Weggang des Stadtoberhauptes äußern, die für manchen wie eine Flucht aussieht. Im gleichen Atemzug verstehen sie aber Winkler, den das Erbe seines Vorgängers sei ein schweres gewesen. Für den Mut, dieses zu übernehmen, hätten sie vor ihm „den Hut gezogen“. / OAZ 02: September 2014
|