Vorkämpfer für schmalspurigen Eisenbahnbau Landtagsabgeordneter Dr. Guido Magnus Uhlemann. Wenn in diesem Jahr der Bahnhof Mügeln als Netzzentrale seines nordsächsischen Schmalspurbahnbereiches zwischen Mulde und Elbe sein 130-jähriges Stationsjubiläum begeht, dann muss an eine Persönlichkeit gedacht werden, ohne deren aktives Wirken dieses Jubiläum so nicht zustande gekommen wäre. Bei diesem wichtigen Vorkämpfer und Wegbereiter des lokalschmalspurigen Eisenbahnbaus handelt es sich um den 1824 in Mittweida geborenen Landwirt und späteren Geheimen Ökonomierat Dr. hc. Guido Uhlemann. Er gründete mit 18 weiteren Landwirten den Landwirtschaftsverein Mügeln und wurde als dessen Vorsitzender auch Landtagsabgeordneter. Uhlemann besaß im Schrebitzer Ortsteil Görlitz ein Gut und betrieb eine Kalkbrennerei. Als Vorbild erwies er sich vor allem, weil er sich neben seinen eigenen Interessen auch wohltuend für andere Mitstreiter einsetzte und neben der Hingabe zum Eisenbahnbau sich auch für den regionalen Straßenbau einbrachte. Nicht unerwähnt bleiben soll, dass er es war, der in unserer Region den Zuckerrübenanbau einführte und Mitbegründer der 1883 errichteten Döbelner Zuckerfabrik war. In Bezug auf die Eisenbahn war er es, der sich für die schmalspurige Projektvariante Döbeln-Mügeln-Oschatz (1872) stark machte und bis zu deren Verwirklichungsannahme 1882 an vorderster Front dafür kämpfte. Als am 21. August 1884 ein erster Zug von Döbeln kommend, Mügeln erreichte, ergriff auch Uhlemannn als Landtagsabgeordneter das Wort, indem er darauf verwies, dass seit 18 Jahren lang ersehnte Verkehrsmittel einer Eisenbahn endlich erreicht worden sei. Auch an dem am 7 Januar 1885 eröffneten zweiten Streckenteil Mügeln-Oschatz war Uhlemann gefragt, um sich als Landtagsabgeordneter für einen Bahnanschluss nach Strehla einzusetzen. Nach seinem Ableben führte sein Sohn Ferdinand Arndt Uhlemann, der unter anderem von 1898 bis 1929 Pächter des Mügelner Kammergutes war, dessen Initiativen weiter. / OAZ 22. Juli 2014