Vor gute einem Jahr versetzte er den Angestellten und Kunden der Sparkassenfiliale am Markt in Mügeln in Angst und Schrecken: Ein unbekannter junger Mann überfiel damals das Geldinstitut, bedrohte Menschen mit einer Waffe und flüchtete mit dem erbeuteten Bargeld. Nun konnte der dreiste Räuber gefasst werden. Auf sein Konto gehen vermutlich noch 12 weitere Raubüberfälle in fünf Bundesländern. Diese verübte Sebastian K. bereits ab dem Jahr 2007. Laut Oberstaatsanwalt Ricardo Scholz von der Staatsanwaltschaft in Leipzig machte der 33-Jährige zwischen 2007 und 2011 Beute in Sachsen, Sachen-Anhalt, Thüringen, Hessen und Brandenburg. Oftmals waren die Polizeibeamten dem Täter dicht auf den Fersen. So auch am Abend des 17. März 2011, einem Donnerstag. Gegen 17:35 Uhr betrat Sebastian K. damals die Filiale der Sparkasse direkt am Marktplatz der Stadt, bedrohte Kunden und Personal mit einer Pistole. Er erbeutete eine unbekannte Menge Bargeld und floh in einem lindgrünen 3er-BMW in Richtung Autobahn (OAZ berichtete). Zum Verhängnis wurde dem Wiederholungstäter unlängst eine Plastiktüte, in der er bei einem Uberfäll erneut Geld deponieren wollte, berichtete die Bild-Zeitung. Im thüringischen Heringen betrat er ebenfalls Sparkassen-Filiale, brachte 60000 € in 50-Euro-Scheinen in seinen Besitz und ergriff zu Fuß die Flucht. Dabei löste sich ein Teil vom Henkel des Beutels, in dem er die Banknoten verstaut hatte. In diesem klebten Hautschuppen des mehrfachen Bankräubers, der aus Falkenstein (Sachsen-Anhalt) stammt. Nach einem Dutzend Raubzügen, bei denen Sebastian K. Kassierer und Kunden mit einer Schusswaffe bedrohte und so mehrere hunderttausend Euro erbeutete, ist nun Schluss: kurz nach dem Überfall in Mügeln durchsuchte die Polizei die Wohnung des Täters. Damals erwirkte die Staatsanwaltschaft Mühlhausen eine DNA-Probe. Diese führte zum Erfolg: Sebastian K. konnte festgenommen werden. Ab dem 28. März steht Sebastian K. nun vor Gericht. Im Prozess muss sich der 33-Jährige wegen räuberischer Erpressung und Menschenraubes verantworten. Darauf stehen bis zu 15 Jahre Freiheitsentzug. / OAZ 28. März 2012