Mopsfidel stolziert ein Storch noch immer auf den Feldern in der Region Mügeln umher. Er hat offenbar den Anschluss an seine Artgenossen zum Rückflug in den Süden verpasst. Dass es sich dabei um jenes Tier handelt, das im Sommer seinQuatier auf der Varia-Esse in Mügeln hatte, davon geht Kreisstorchenbeauftragter Achim Roth allerdings nicht aus. Er beobachtet das Tier schon seit langem und hat festgestellt, dass Adebar auf einem Hochspannungsmast in der Nähe von Niedergoseln die Nächte verbringt. "Er kommt erst immer recht spät zum Schlafen", sagt Roth und fügt hinzu "Ich habe ihn gesehen, wie er Würmer aus den Feldern in Niedergoseln und Schweta pickte. Er ist gesund, fühlt sich wohl und fliegt sehr gut." Deshalb seien Soregen um das Tier völlig unbegründet. Diese Meinung teilte auch die Untere Naturschutzbehörde des Landratsamtes Nordsachsens. Handlungsbedarf bestehe nicht. Aufgrund der milden Witterung und des feuchten Wetters gebe es derzeit noch genügend Nahrung. Dass Störche hiezulande überwintern, sei außerdem keine Seltenheit mehr. Auch aus der Region Leipzig seien solche Fälle bereits bekannt. Unbestätigten Hinweisen zufolge, dass Störche sogar in Kuhställen übernachtet haben sollen, verweist Roth allerdings ins Reich der Fantasie. Er wolle den Mügelner Storch auch in Zukunft weiter beobachten. "So lange keine Schneedecke liegt, findet er genug Würmer und Mäuse." Sollte die Wetterlage allerdings umschlagen, der Flockenwirbel und starker Frost einsetzen, hat Roth auch schon eine Lösung parat. "Wenn der Storch dann schwächelt, werden wir versuchen, ihn zu greifen." Geplant sei für diesen Fall eine vorübergehende Untrbringung und Betreuung durch Experten in einer Notunterkunft.