„So viele Leute, das hätte ich nicht gedacht.“ Ilse Thieme freute sich gestern, als ihr am Vormittag im Mügelner Seniorenheim der Arbeiterwohlfahrt, eine große Gästeschar zum 102. Geburtstag gratulierte. Unter ihnen auch Mügelns Bürgermeister Gotthard Deuse und Landrat Robert Schöpp. Liebe Geburtstagsgrüße kamen außerdem per Post aus allen Richtungen Deutschlands – unter anderem aus Weimar, Wirbishofen im Schwarzwald, Lübeck und Köln. Die älteste Einwohnerin Mügelns, die zwei Söhne, zwei Enkel, drei Urenkel und zwei Ururenkel hat, lebt seit vier Jahren im Seniorenheim und wohnte zuvor in ihrem Haus in der Leisniger Straße. „Wir sind zufrieden, dass sie noch so rüstig ist und so gut betreut wird“, sagte Sohn Karl-Heinz Prothmann. Der 76-jährige wohnt mit seiner Frau Margot in Rostock. „Es war immer eine Freude, wenn wir zu ihr nach Mügeln kamen. Alles blühte im Garten und sie hat uns immer liebevoll umsorgt. Stillsitzen gab es nicht“, erinnerte sich die Schwiegertochter an frühere Zeiten. Die Arbeit bis ins hohe Alter habe die Mügelnerin nach Ansicht von Margot Prothmann so fit gehalten. In den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, arbeitete sie im damals neu errichteten Stadtbad in Mügeln, während des Zweiten Weltkrieges als Nachtschwester im ehemaligen Mügelner Krankenhaus und danach jahrelang im VEB Lipsia. Und auch heute noch ist Ilse Thieme trotz ihres beachtlichen Alters noch sehr aktiv. „Sie hat beim Sportfest mitgemacht und gar nicht so schlecht abgeschnitten“, so Seniorenheimleiterin Annett Beyer. Fernsehen, sich aus der Zeitung vorlesen lassen sowie der Aufenthalt an der frischen Luft, gehören heute zu den Lieblingsbeschäftigungen der älteren Mügelnerin. Ihr einziger Wunsch für die Zukunft: „Natürlich Gesundheit.“ / OAZ 20.06.2008