Für Heidrun Eisner und ihrem Mann war am Sonnabend um 4.30 Uhr die Nacht vorbei. Denn zu dieser Zeit stand bereits der halbe Hof ihres Grundstücks unter Wasser. Genauso erging Wolfgang Poitzsch, dessen Haus sich ebenfalls in der Straße des Friedens befindet. Familie Eisner ist bereits geübt im Hochwasserschutz, daher bauten sie Hochwasserwände Marke Eigenbau auf und sicherten das Areal zusätzlich mit Sandsäcken ab. Dennoch drang das Wasser weiter auf das Grundstück vor und erreichte gegen 9 Uhr seinen Höchststand. Bereits seit 2002 verwandeln sich unter anderem die Höfe von Eisner und Poitzsch bei Starkregen immer wieder in eine Seenlandschaft. Nach der Jahrhundertflut 2002 wurde von einem Hochwasserschutzprojekt gesprochen, aber bisher ist noch nichts getan wurden. Ein schützender Wall hinter dem Grundstück der Familie, sei vor zwei Jahren von einer Firma weggebaggert worden. Eisners mussten sich darauf hin selbst helfen. Mit großem Aufwand sei auf dem eigenen Grundstück ein Wall errichtet worden, der bei Starkregen noch größeren Schaden verhindern soll. Die Kosten dafür musste die Familie allerdings selbst tragen. Auch die Beräumung der Döllnitz lasse laut Eisner zu wünschen übrig, daher müssen die Anwohner das Schwemmgut unter der Brücke selbst beräumen. Mit den von der Freiwilligen Feuerwehr Mügeln zur Verfügung gestellten Pumpen und Schläuchen, konnten die voll gelaufenen Grundstücke in der Straße des Friedens wieder leer gepumpt werden. Trotz Mitteilung an die Landeshochwasserzentrale, dass der Pegel am falschen Fleck sich befindet, ist noch keine Abhilfe von Seiten der Behörde in Sicht. Bürgermeister Gotthard Deuse, hofft dass diese durch die Umsetzung des Hochwasserschutzkonzeptes geben wird. Wann allerdings die Realisierung des Vorhabens in Angriff genommen werde, sei noch unklar. / OAZ 15.04.2008