Die Ermittlungen zu den schweren Auseinandersetzungen zwischen Deutschen und Indern beim Altstadtfest am 19. August in Mügeln sind gegen sieben Beschuldigte abgeschlossen. Ein 23-jähriger Mann muss sich beim Amtsgericht in Oschatz wegen des Vorwurfs der Sachbeschädigung und Volksverhetzung verantworten, wie Ricardo Schulz, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Leipzig, gestern informierte. Dem Mann wird vorgeworfen, die Scheibe der Eingangstür der Pizzeria „Picobello“ eingeworfen zu haben. Während sich der Beschuldigte bisher zu den Tatvorwürfen nicht äußert, haben ein 18-jähriger und ein 35-jähriger im Ermittlungsverfahren eingeräumt, ausländerfeindliche Parolen gerufen zu haben. Der 18-jährige müsse sich laut Schulz vor dem Jugendgericht verantworten. Gegen den 35-jährigen wurde Strafbefehl über eine Geldstrafe von 1.500 € erlassen. „Gegen vier weitere Beschuldigte sind die Ermittlungen eingestellt worden, da sich der Anfangsverdacht der Volksverhetzung im Lauf der Ermittlungen nicht bestätigte“, sagte Schulz. Das Ermittlungsverfahren gegen die achte Person, einen 22-jährigen Mann, stehe kurz vor dem Abschluss. Schulz rechnet etwa Anfang November mit einer Entscheidung. „Als ziemlich kompliziert und widersprüchlich“ erwiesen sich laut Schulz dagegen die Ermittlungen zur Schlägerei vor dem Festzelt. Es sei noch eine „intensive und akribische Ermittlungsarbeit“ notwendig. Gegen vier deutsche und vier indische Bürger werde wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Wie lange die Untersuchungen noch dauern, könne derzeit nicht gesagt werden. Nach dem bisherigen Ermittlungsstand geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass es sich in Mügeln weder um eine geplante rechtsextremistische Tat gegenüber den indischen Festbesuchern noch um eine bloße Festzeltschlägerei gehandelt habe. / OAZ 19.10.2007
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