Strafanzeige gegen Unbekannte stellte gestern der Dresdner Rechtsanwalt Frank Hannig an die Staatsanwaltschaft Dresden. Seine Mandanten, Anwohner des Schießplatzgeländes in Mügeln, hatten das Abkippen von jeder Menge Unrat auf dem Areal beobachtet. Das Landratsamt Torgau-Oschatz erteilte zuvor der Stadt Mügeln die Genehmigung, unbelastete geschredderte Gummiabfälle für die Errichtung von Wällen für den Lärmschutz zu verwenden. „Meine Mandanten haben gesehen, dass zum Beispiel Computerfestplatten und elektronische Bauteile verkippt worden sind. Es ist jetzt wichtig, Beweise zu sichern und weiteren Schaden zu verhindern“, sagte Hannig gestern. Er habe sich deshalb an die Behörde in Dresden gewandt, da er die Staatsanwälte kenne und damit sicher sei, dass in diesem Fall schnell gehandelt werde. Auf dem Gelände soll wie beobachtet wurde, eine etwa zehnmal zehn Meter große Grube ausgehoben worden sein, in die das Material, darunter auch Kabelreste, verschwand. Gestern sei emsig daran gearbeitet worden, eine riesige Böschung drauf zu bauen. Das Landratsamt hatte von den Vorwürfen noch nichts gehört. Jens Geppert, Sachbearbeiter Immissionsschutz, verwies gestern darauf, dass die Genehmigung zum Abkippen der Gummiabfälle mit der Auflage verbunden sei, das Gummi entweder in eine Folie einzuschweißen oder allseitig mit Geotextil zu belegen. „An uns lieg es jetzt, die Einhaltung der Genehmigung zu kontrollieren“, sagte Geppert. Noch gestern wollte sich der Behördenmitarbeiter vor Ort einen Überblick verschaffen. „Merkwürdig, dass eine Genehmigung zum Verkippen von Gummi und Kabel ausgestellt wird“, sagte gestern Barbara Scheller, Kreisrätin von Bündnis 90/Die Grünen. Aus ihrer Sicht sollte solches Material recycelt werden. „Ich werde als Kreisrätin beim Landratsamt nachfragen, was hinter dieser Verkippung steht“, so Scheller. / OAZ 26.09.2007
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