So schlecht wie das Wetter im Sommer war, so schlecht fällt auch die Bilanz im Stadtbad Mügeln aus. Das ist seit dieser Woche geschlossen. 13.000 € und damit 7.000 € weniger als geplant hat die Stadt 2007 an Eintrittsgeld eingenommen. „Es lief wirklich ziemlich schlecht“, sagt die Mügelner Kämmerin Rosmarie Sprößig. „Das lag aber nur am Wetter.“ Seit 2000 erfassen die Mitarbeiter der Stadtverwaltung Mügeln die Besucher des Freibades. „Das Jahr 2007 ist neben 2002 das schlechteste Jahr“, sagt Sprößig. Damals kamen gerade einmal rund 5.500 Badegäste. Dieses Jahr waren es knapp 8.500 Besucher. Das sind zwar mehr als 2002, aber immerhin rund ein Drittel weniger als im vergangenen Jahr. Da besuchten rund 12.300 Erwachsene und Kinder das Bad. Die meisten Besucher kamen dieses Jahr im Juni. Da waren es 2.422, dicht gefolgt vom Juli mit 2.241 Badegästen. Kein Vergleich zum Vorjahr: Im Juni 2006 badeten in Mügeln 3.385 Menschen, im Juli 2006 sogar 8.783. Im Mai sah es dagegen anders aus: Während 2006 das Stadtbad im letzten Frühlingsmonat noch geschlossen hatte, besuchten es diesen Mai 700 Menschen. Auch der August 2007 lief mit 1.255 Badegästen besser als der August 2006 mit gerade einmal 165 Besuchern. Doch auch er schaffte die Wende nicht mehr. Kamen im September 2006 gerade einmal neun Besucher in Mügelner Bad, entschlossen sich die Mitarbeiter der Stadtverwaltung in diesem Jahr, es bereits zu schließen. Die Folgen für die Finanzen: 2006 brachten die Besucher rund 20.000 Euro in die Stadtkasse. Mit so viel war vergangenes Jahr auch im Haushalt geplant worden. In diesem Jahr ebenfalls. „7.000 Euro fehlen jetzt im Haushaltsplan“. Berichtet die Kämmerin. „Wir versuchen, sie mit höheren Einnahmen an anderer Stelle auszugleichen. Im schlimmsten Fall haben wir weniger Geld für Investitionen.“ Die Stadt Mügeln schießt aber weit mehr als 7.000 Euro für das Stadtbad zu. 2006 waren es insgesamt 100.000 Euro. Dieses Jahr rechnet Sprößig mit 107.000 Euro. Der Grund für die negative Jahresbilanz des Bades ist für die Kämmerin allein im schlechten Wetter zu suchen. Sie betont: „Wir haben ein sehr schönes Bad mit einer großen Liegewiese, einem wunderschönen Kinderbecken, einer 50-Meterbahn für Schwimmer und ein Imbissangebot.“ Der einzige Wermutstropfen sei die Parksituation. / OAZ 15./16.09.2007