Er läuft wieder, der alte Hansa Loyd von 1932. Die Freiwillige Feuerwehr Mügeln veranstaltete am Wochenende wieder ihr Fest. Höhepunkt: eine Ausfahrt des Mügelner Traditionsfahrzeuges mit den Dienstfahrzeugen umliegender Wehren. Der Wendeplatz der Mügelner Feuerwehr ist bevölkert. Kinder zielen mit einer Spritze auf das aufgestellte Haus, um künstliche Flammen zu löschen und andere versuchen beim Dart, die Luftballons am Garagentor zu treffen. Die Erwachsenden sitzen im Festzelt und die fünf Einsatzfahrzeuge stehen poliert auf dem Platz – alles wie immer. „Nicht doch“, meint Wehrleiter Harald Naake. „Der alte Hansa Loyd soll heute wieder starten. 1964 hatten wir ihn aus Brandis geholt und bis ´79 im Einsatz. Ab dann diente er bis zum Motorschaden ´89 als Traditionsfahrzeug.“ Dass das alte Gruppenfahrzeug heute wieder aus der Garage fahren kann, sei dem leider zu früh verstorbenen Hans-Jörg Schmidtke zu verdanken. „Er hat 2002 die Restaurierung angeregt.“ Der Motor startet und Kameraden öffnen das rote Garagentor. Am Steuer sitzt Kamerad Volker Richter, der den eckigen Wagen langsam in Bewegung setzt. Die Sirene des Hansa Loyd krächzt ein wenig, ist aber stattlich. „Ich freue mich, dass uns die Wehren aus Sornzig, Dahlen, Kemmlitz und Malkwitz mit ihren Fahrzeugen bei der Ausfahrt begleiten“, betont Naake. Feuerwehrgeschichte konserviert auch Kamerad Werner Pilz. Seine Ausstellungsstücke sind aus über 130 Jahren Feuerwehr Mügeln. Neben schriftlichen Belegen hat er historische Einsatzgeräte gesammelt und aufgearbeitet, darunter Karbidscheinwerfer, Ledereimer und alte Schutzkleidung. „Ich habe vor vier Jahren angefangen zu sammeln, das war schon viel zu spät“, bedauert Pilz, der dennoch eine beachtliche Anzahl an Gegenständen retten konnte. Volkmar Kummer aus Hohndorf bei Annaburg ist erstaunt: „Die alten Fahrzeuge sind einmalig. Es ist spitze, dass so etwas gemacht wird.“ / OAZ 10.09.2007
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