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  Sie haben nähere Angaben zu folgendem Chronikeintrag angefordert:  
  Schwimmmeister Franz Buss seit 25 Jahren im Stadtbad Mügeln
 
  Der ausführlicher Ereigniseintrag lautet:
 

Jeden Morgen durch die Rutsche


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Schwimmmeister stehen den ganzen Tag am Beckenrand und pfeifen ab und zu ein paar übermütige Badegäste zur Vernunft. Diese landläufige Vorstellung ist jedoch nur eine Seite des Berufs. Rasenmähen, Becken sauber halten und Filter bedienen, gehören ebenso dazu. Franz Buss arbeitet seit 25 Jahren im Mügelner Stadtbad, das in diesen Tagen selbst 75 Jahre alt geworden ist. „Als ich mit 13 aus der Schule kam, wollte ich eigentlich Krankenpfleger werden, aber da ich noch so jung war, musste ich erst was anderes lernen“, erklärt Franz Buss. Daraufhin entschied er sich für die Bäckerlehre. Als er den Beruf des Krankenpflegers gelernt hatte, war er im Sommer im Schwimmbad und im Winter im Krankenhaus tätig. Heute ist es ähnlich, nur das er im Winter im Mügelner Bauhof arbeitet. An diesen Tag sind keine Gäste im Bad. Franz Buss ist mit dem Kanister unterwegs, um den Rasenmäher zu betanken. „Wenn keine Leute kommen, muss auch Rasen gemäht werden“, erklärt der 60-Jährige. „Jeden Tag muss ich die Umwälzpumpe kontrollieren und morgens das Planschbecken neu befüllen.“ Zudem muss jeden Morgen die Rutsche kontrolliert werden. „Da rutsche ich natürlich selber durch“, schmunzelt der Mügelner. Vor 75 Jahren war das Mügelner Stadtbad noch längst nicht so modern ausgestattet. Im Juli 1932 eröffnet, hatte die Stadtverwaltung oft mit porösen Beton zu kämpfen, durch den ein großer Teil des Wassers verloren ging. Immer wieder wurden neue Betonschichten aufgetragen. „Dies hatte zur Folge, dass die Sprungtiefe nicht mehr ausreichte und der Sprungturm nach und nach entfernt werden musste“, weiß der Mügelner Museumsleiter Andreas Lobe zu berichte. Später wurde das Kühlwasser der chemischen Werke Lipsia in das Bad geleitet, um das Badevergnügen bis in den Herbst zu ermöglichen. „Die Wassertemperatur ist zwischen 20 und 25 Grad Celsius ideal, bei höheren Temperaturen bilden sich mehr Algen und wir müssen mehr Chemikalien zusetzen“, erklärt Franz Buss. Einen Schwimmmeisterbrief sucht man in seinem kleinen Büro vergebens, doch mit einem gezielten Griff in sein Schließfach befördert der Mügelner eine große blaue Mappe zu Tage. „Nach der Wende waren alle unsere Papiere von früher nicht mehr gültig und so mussten wir einen Meister nach bundesdeutschen Vorschriften ablegen.“ Eine weitere regelmäßige Tätigkeit ist das Bodenabsaugen im Schwimmbecken. Dafür wurde erst im vergangenen Jahr ein neues Gerät angeschafft. Trotz allen technischen Aufwandes steht die Betreuung der Badegäste an erster Stelle. „An guten Tagen haben wir zwischen 800 und 1000 Gästen“, erklärt der Schwimmmeister. Dabei hat er zusammen mit einem Kollegen den gesamten Beckenbereich im Auge. „Zwei bis dreimal müssen wir im Jahr in Becken, um Leute zu retten.“ Meist sind Krämpfe oder falsches Vertrauen in Schwimmhilfen der Grund für das Eingreifen der Rettungsschwimmer. Um auch im Falle des Falles gerüstet zu sein, begibt sich Buss jedes Jahr zu Weiterbildungen. „Wir müssen immer unserer Leistung bringen, es geht schließlich um Menschenleben.“ / OAZ 14./15.07.2007


Es existiert folgende Anmerkung zu diesem Eintrag:


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