Ihr Hauptaugenmerk richtete die Stadt Mügeln im vergangenen Jahr auf den Ausbau der Kindereinrichtungen. Außerdem kam die Sanierung des kommunalen Straßennetzes ein gutes Stück voran. Darauf verwies Mügelns Bürgermeister Gotthard Deuse gestern Abend beim Neujahrsempfang im Mügelner Rathaus. Immerhin habe der Ausbau der beiden Kindereinrichtungen „Sonnenblume“ in Mügeln und „Grashüpfer“ in Schweta in den Jahren 2005 und 2006 170.000 € gekostet. Zusätzliche Plätze konnten mit Hilfe von Fördermitteln geschaffen werden, die das Landratsamt Torgau-Oschatz zur Verfügung stellte. „In Mügeln gibt es jetzt insgesamt 107 und in Schweta 59 Kindertagesstättenplätze“, informierte das Stadtoberhaupt. Der Bedarf erhöhe sich ständig und die Unterstützung junger Familien stehe im Vordergrund. Erfolgreich konnten zum Schuljahresbeginn 2006/2007 wieder zwei 5. Klassen mit 44 Schülern in die Goetheschule aufgenommen werden. „Dieser Erfolg hat viele Väter“, verdeutlichte Deuse. Dazu gehörten Firmen und Geschäftsleute der Region sowie das Engagement der Interessengemeinschaft Goetheschule. „Bitte unterstützen Sie uns auch in diesem Jahr wieder, denn uns erwarten für das kommende Schuljahr noch größere Schwierigkeiten, die erforderliche Schülerzahl zu erreichen“, sagte der Bürgermeister. In den Straßenbau wurden in Mügeln im vergangenen Jahr rund 380.000 € investiert. Der erste Bauabschnitt der Rosa-Luxemburg-Straße und der Schulplatz konnten im Frühjahr fertig gestellt werden. Über das Stadtsanierungsprogramm erfolgte der Ausbau der Badergasse, Promenadenstraße und Hirtenhack. Mit Fördermitteln des Amtes für Ländliche Neuordnung Wurzen wurden der Ausbau der Molkereistraße, der Straße Zum Viehgraben und der Stich Schulstraße in Schweta verwirklicht. Als besonders erfreulich bezeichnete Deuse, dass das Stadtmarketing aus der Taufe gehoben wurde und sich der Verein „Meine Bischofsstadt Mügeln“ gegründet hat. Große Unterstützung habe dabei das Leadermanagement „Sächsisches Zweistromland“ geleistet. Die begonnene Arbeit soll fortgesetzt werden. Jeder Bürger und jede gut Idee sei wichtig. Mügeln wolle in diesem Jahr im Rahmen der Stadtsanierung 348.000 € investieren, Privateigentümern dabei helfen, bauliche Missstände zu beseitigen und die Straßensanierung fortsetzen. Geplant sei die weitere Restaurierung der Stadtkirche Sankt Johannis. Mit dem Restbetrag von 278.000 € finde die Erneuerung des Kirchweges und der Schlanzschwitzer Straße im Rahmen des Programmdorfes Schweta seinen Abschluss. Das stelle für die Stadt eine große finanzielle Herausforderung dar, da die Eigenmittel für Investitionen rückläufig seien. Kritisch äußerte sich der Bürgermeister zur Funktional- und Verwaltungsreform, die nach seiner Ansicht ins Hintertreffen gerät, da alle nur noch über die Kreisreform sprechen. „Wir als südlicher Teil des Landkreises Torgau-Oschatz können keine Ausrichtung nach Delitzsch vorweisen, weder sprachlich, wirtschaftlich noch menschlich. Zukunftsweisend hätte ein Landkreis Leipzig Bestand.“ Deuse setzt noch immer auf den Landtag, der eine gerechte Entscheidung treffen könnte. Seine Alternative: „Sollte es bei dem Zusammenschluss beider Kreise bleiben, muss ein Gegenkandidat zu Herrn Czupalla gefunden werden, der die Interessen der Bürger, der Kommunen und des Landkreises besser vertritt und möglichst aus dem Altkreis Oschatz sein sollte.“ / OAZ 19.01.2007