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  „Rettung in letzter Minute“
 
  Der ausführlicher Ereigniseintrag lautet:
 

Reste über 400 Jahre alter Deckenbemalung in St. – Marien – Kirche entdeckt


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„Viele Mügelner wissen das gar nicht“, sagt Kirchenvorstandsvorsitzender Andreas Nollau. Die ehemalige Wallfahrtskirche St. Marien in Altmügeln ist um Einiges älter als die Stadtkirche und nicht nur ihre Konstruktion ist einmalig. Die Restauration hat schon im Mai angefangen. Eine Rüstung reicht bis unter die acht Meter hohe Decke. Dort ist der Arbeitsplatz von Restaurator Volker Wiesner. Nollau erklärt: „Die Deckenbemalung von 1720 hat sich an einigen Stellen abgelöst. Sie wird wieder angeklebt. Nur fehlende Farbe wird mit neuer ersetzt.“ Der Zustand solle weitgehend original erhalten bleiben. Die Arbeit ist frustrierend. „Eigentlich war alles fertig“, erzählt Frank Schirmer. „Dann kam die Hitze.“ Als der Dachstuhl erneuert wurde, kam es zu einem überraschenden Fund: „Um die Balken zu erneuern, musste die Dachbodendielung raus“, beschreibt Restaurator Volker Wiesner. „Sie war Bestandteil der früheren Deckenbemalung aus dem Jahre 1599, ist aber leider unvollständig.“ Es folgte die Entfernung von altem Dämm-Material. Dadurch kam es zum Temperaturanstieg auf 32 bis 34 Grad. Folge: Die jüngere und aufwändigere Deckenbemalung löste sich erneut ab. „Das ist schon ärgerlich“, so Wiesner. Andreas Nollau schätzt die Mehrkosten auf 10 000 €. Die 1000-köpfige Gemeinde müsse nun sogar 40 000 € für die Restauration aufbringen. Inklusive moderner Flocken-Dämmung, die vor Hitze schützen soll. „Ab nächste Woche können wir dann endlich weitermachen“, versichert Wiesner, der mit drei weiteren Fachkollegen den Kopf in den Nacken legen wird, um an der Decke zu arbeiten. „Die Restauration war Rettung in letzter Minute“, sagt Andreas Nollau. Die Sanierung es Daches war längst überfällig. Die Bilderdecke sackte ab und die südliche Giebelwand neigte sich bereits gut 30 Zentimeter. „Dass das der Baupflege 20 Jahre lang nicht aufgefallen ist…“, wundert sich der Kirchenvorsteher. Die Dachkonstruktion ist einmalig: „Hier ist wirklich alles angewandt worden, was die Zimmermannskunst hergab“, erklärt Frank Schirmer. „Das Dach ist in sich selbst aufgehangen und braucht keine Stützen.“ Nollau: „Das ist echt kurios Einmalig.“ Der Dachstuhl ist ein Wald aus Balken. Eisenbänder stabilisieren heute die Konstruktion. Die Dielen, auf denen die mehr als 400 Jahre alte, ehemalige Deckenbemalung zu sehen ist, steht an die Wand gelehnt da. Die Bretter haben unterschiedliche Längen und die Motive passen nicht zusammen. Ornamente, geometrische Formen, Sterne und Blumen sind erkennbar. Ein Puzzelspiel. Seit 1720 waren sie nur noch Bodendielen für die Dachdecker bei Reparaturen. Eine Ausstellung ist geplant. „Viele Mügelner wissen gar nicht, dass hier so ein bedeutendes Bauwerk steht.“ Es sei schwierig, alles über die Gemeinde zu finanzieren, so Nollau. Spenden, wie die der Sparkasse seien wichtig. „Sonst geht es für immer verloren.“ / OAZ 26.07.2006


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