„Wenn Sie hierher kommen und meinen, sich zurücklehnen zu können, dann muss ich Sie enttäuschen.“ Mit diesen Worten stimmte Anja Terpitz, Regionalmanagerin beim Sächsischen Zweistromland, die Teilnehmer der Stadtmarketingveranstaltung am Mittwochabend im Rathaus ein. Mügelns Bürgermeister Gotthard Deuse brachte seine Freude über das rege Interesse zum Ausdruck. Immerhin konnte das Stadtoberhaupt 56 Zuhörer begrüßen. Und die wurden gleich aktiv in das Geschehen des Abends einbezogen. Zunächst forderte die Regionalmanagerin die Teilnehmer zum Durchzählen auf, bevor sie die persönlichen Erwartungen der Bürger von diesem Abend erfragte. Mit dem Stadtmarketing müsse es vorwärts gehen und den Worten sollten Taten folgen, wünschen sich die Mügelner. Sie müssen das Fahrrad nicht neu erfinden, denn in Strehla gibt es bereits ein Stadtmarketing. Deren Vorsitzender Günter Huditz brachte das Vorhaben mit Hilfe des Sächsischen Zweistromlandes in Gang. „Zur letzten Kommunalwahl wurde ich in den Stadtrat gewählt. Ich stelle bald fest, dass nicht viel zu gestalten und nur der Mangel zu verwalten war“, erläuterte der Gast. In etlichen Gesprächen mit Bürgern stellte er fest, dass der Wille da sei, sich für Belange der Stadt einzusetzen. Im April 2005 wurde das Stadtmarketing im Rat vorgestellt, im September ein Stadtmarketingverein gegründet. Inzwischen seien bereits einige Projekte wie die Einstellung eines Streetworkers, die Anschaffung eines Drachenbootes sowie die Anlegung eines Natur- und Erlebnisgartens verwirklicht worden.Den Ausführungen des Gastes folgte eine kreative Zwischenpause. In dieser Zeit erhielten die Anwesenden nämlich die Gelegenheit, auf vorbereiteten Kärtchen ihren Wunsch für Mügeln mit einem einzigen Wort zu formulieren. Für alle sichtbar, heftete Terpitz diese Kärtchen an eine Tafel an und zog Bilanz. „Deutliche Schwerpunkte stellen das Stadtbild und die Belebung der Innenstadt dar. Als wichtig werden der Tourismus, die Jugendarbeit, Freizeit und Wirtschaft eingestuft.“ Die Meinungen der Beteiligten zur Veranstaltung: „Es war interessant. Wir werden sehen, wie sich die Vorschläge mit Leben erfüllen lassen“, sagte Harald Naake. Felicitas Lori findet den Grundgedanken gut und wünsche sich, dass es nicht nur bei Worten bleibt. Roland Hirth fand es lobenswert, dass so viele Mügelner in den Ratssaal kamen. „Wir wollen auch den letzten hintern Ofen vorlocken und beim nächsten Mal die Arbeitsgruppe gründen“, kündigte der Bürgermeister an. Auch die Gründung eines Vereines sei vorgesehen. Deuse bat die Anwesenden, die Nachbarn anzusprechen und für die Mitarbeit zu gewinnen. „Nicht nur Oschatz blüht in Sachsen, auch in Mügeln blüht Sachsen“, meinte das Stadtoberhaupt. / OAZ 28.04.2006
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