Die Schlacht ist geschlagen, das Resultat der gestrigen Wahl ist bekannt und die hohe Spannung ist von den politisch Interessierten gewichen. Das Ergebnis hat weder unsrer Stadt, noch im Reich besondere Überraschungen gebracht. Es war vielmehr zu erwarten, dass die gesteigerte Agitation den Hauptkandidaten Stimmenzuwachs und zwar Adolf Hitler den größten, bringen würde, aber doch nicht soviel, als dass die Wahl von Hindenburg ernstlich hätte gefährdet werden können. Immerhin werden auch der neue Reichspräsident und die Reichsregierung an der durch 13.5 Millionen Stimmen ausgedrückten Willensmeinung eines großen Teils des Volkes nicht vorübergehen können. – Es wäre zu wünschen, dass die Schärfe und Erbitterung, mit der dieser Wahlkampf geführt wurde, nun einer etwas ruhigeren Auffassung Platz machen wollten, wenigstens bei uns in Sachsen; in Preußen dürfte der politische Kampf mit größter Anstrengung von allen Teilen weiter geführt werden, denn es geht um Preußen - und wer Preußen hat, hat auch Deutschland. Diesen Ringen gegenüber fällt der Volksentscheid um die Auflösung es Sächsischen Landtags am nächsten Sonntag nicht so sehr ins Gewicht, wenn auch die nationalen Kreise ihn mit Eifer betreiben werden als Protestaktion gegen das System von heute.
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