Museumschef benennt Gasse -
Die bisher namenlose Gasse in Mügeln, die Verbindungsstraße zwischen dem Schulplatz und der Badergasse, heißt jetzt "Zum Hirtenhack". Für diesen Vorschlag entschieden sich die Mitglieder des Technischen Ausschusses während ihrer jüngsten Sitzung.
"Es haben sich viele Bürger mit Namensvorschlägen beteiligt", freut sich Mügelns Bürgermeister Gotthard Deuse. Der Vorschlag von Museumsleiter Andreas Lobe, die Gasse "Zum Hirtenhack" zu nennen, stieß vor allem aus geschichtlichem Hintergrund auf Zustimmung.
Bis 1637 war das Areal zwischen Schulplatz, Schulgasse und Badergasse nicht bebaut. Erst als die Bevölkerung im 18. Jahrhundert zunahm, musste der Platz innerhalb der Stadtmauer besser ausgenutzt werden, wie Andreas Lobe gegenüber unserer Zeitung erklärte. Damals nannte man die Stadtbefestigung zwischen Mühlgraben und heutiger Dr.-Friedrichs-Straße den "Hirten Hack". Hack leitete sich wie bei der Hackstraße von Gehege, also Einfriedung, und von hacken ab. -
Im Mittelalter waren die Verteidigungswälle mit Büschen und Bäumen bepflanzt. Im Verteidigungsfall wurden sie gefällt und stellten damit ein undurchdringliches Hindernis dar. Die Wallanlagen mit zwei Gräben waren so tief, dass die Kinder darin rodeln konnten. Um 1840 wurden diese aber mehr und mehr mit Müll verfüllt und als Schlammgraben bezeichnet. -
(HG)
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