Schon vor dem Kriege ist es als ein Lebhaftes Bedürfnis empfunden worden, dass die beiden Städte Leisnig und Dahlen durch eine Kraftwagenlinie verbunden werden und diese Linie auch über Dahlen hinaus nach Norden geführt wird. Es war auch schon vor dem Kriege nahe daran, dass diese Bestrebungen Erfolg zuteil wurde, jedoch hat der Krieg auch hier ein Erliegen dieses Planes zur Folge gehabt.Neuerdings sind nunmehr diese Bestrebungen wieder aufgenommen worden. Die Oberpostdirektion Leipzig hatte sich auf Anregung der Beteiligten bereit erklärt, die nötigen Vorarbeiten alsbald in die Wege zu leiten. Diese Vorarbeiten sind sodann so gefördert worden, dass sie nunmehr als abgeschlossen gelten können. Auf Einladung der Amtshauptmannschaft Oschatz fand am 5. Februar dieses Jahres in Wermsdorf eine Versammlung statt. An dieser nahmen außer Vertretern der Oberpostdirektion Leipzig, die Amtshauptleute von Döbeln und Oschatz, sowie der Stellvertreter des behinderten Amtshauptmannes von Grimma teil. Überdies waren vertreten die Stadträte bzw. Bürgermeister von Leisnig, Wermsdorf, Dahlen und Schildau, sowie eine größere Zahl von Bürgermeistern der in Betracht kommenden Landgemeinden, die diese Linie berühren sollte. Der mitanwesende Bürgermeister von Schildau vertrat zugleich den behinderten Landrat von Torgau.
In dieser Verhandlung wurden alle einschlagenden Verhältnisse eingehend besprochen. Man kam schließlich zu folgendem Ergebnis:
1. Die Beteiligten begrüßen einhellig die Absicht der Oberpostdirektion Leipzig, eine Postkraftwagenlinie Leisnig – Wermsdorf – Dahlen – Schmannewitz – Sitzenroda – Schildau einzurichten. Diese Linie soll in zwei Teilstrecken gefahren werden und zwar einerseits Leisnig – Dahlen Stadt, andererseits Dahlen – Bahnhof – Schildau.
2. Es soll ein Vertrag abgeschlossen werden zwischen der Oberpostdirektion einerseits und den sächsischen Bezirksverbänden Döbeln, Grimma und Oschatz, sowie dem Kreise Torgau andererseits. In diesem Vertrag soll die Inbetriebnahme dieser Kraftwagenlinie zunächst vom 1. April dieses Jahres an, auf ein Probevierteljahr vorgesehen werden. Die von der Oberpostdirektion geforderte Garantie soll hierbei von den beteiligten Körperschaften übernommen werden. Inwieweit diese wieder Deckung von den in Frage kommenden Gemeinden ihres Bezirks verlangen, bleibt jeder Körperschaft überlassen.
3. Zur Festlegung eines Fahrplans und der Haltestellen wird ein Verkehrsausschuss gebildet, der aus Vertretern der Oberpostdirektion Leipzig, sowie der besonders in Betracht kommenden Körperschaften besteht.
Nach diesem sehr erfreulichen Ergebnis steht zu hoffen, dass die erwähnte Linie am 1. April dieses Jahres, wenn auch nur probeweise, in Betrieb genommen wird, wenn die noch erforderlichen Verhandlungen bis dahin zu einem günstigen Ende geführt werden können. Jedenfalls wird seitens der beteiligten Verwaltungen alles geschehen, um den in Betracht kommenden Städten und Gemeinden die Wohltat dieser Verkehrsverbindung möglichst bald zu verschaffen. Über den Fortgang der Verhandlungen wird auch weiterhin berichtet werden.
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