Der Zahn der Zeit nagte an Altmügelns St. Marienkirche. Jahrzehntelang blieben notwendige Instandsetzungsarbeiten aus. Jetzt muss die Kirchgemeinde mehr als 200.000 Euro ausgeben, um die Schäden zu beseitigen.
Derzeit sind die Bauleute dabei, die Traufe zu erneuern. „Wir wollen diese Arbeiten nach Möglichkeit bis Weihnachten abschließen“, informiert Pfarrer Stephan Israel über den aktuellen Stand des Bauvorhabens. Im nächsten Jahr soll dann die Restaurierung der wertvollen Bilderdecke in Angriff genommen werden. Das barocke Werk mit insgesamt 42 Szenen aus der Bibel entstand im Jahr 1720 und wurde von dem Oschatzer Maler Johannes Rossberg angefertigt. Zwar befinden sich die Malereien noch im Originalzustand, doch etliche Risse und Beschädigungen gilt es zu beseitigen.
Die Kirchgemeinde gab ein Gutachten in Auftrag. Rund 30.000 Euro sind für die Sanierung erforderlich, wie ein Restaurator ermittelt hat. „Wir haben einen Antrag an die Sparkassenstiftung mit der Bitte um Unterstützung gestellt“, betont der Pfarrer und hofft, dass der Hilferuf beim Geldinstitut Gehör findet. Doch auch eigene Bemühungen sollen das finanzielle Loch verkleinern helfen. Immerhin gelte es insgesamt 6.000 Euro Eigenmittel beizusteuern, um die Fördermittel des Regierungspräsidiums in Anspruch nehmen zu können. Neben Spenden, die jederzeit willkommen sind, ließ die Kirchgemeinde einen Kalender für das Jahr 2006 mit Fotos der Bilderdecke anfertigen. Die 200 Exemplare sollen in den nächsten Tagen druckfrisch angeliefert und zum Verkauf in der Mügelner Buchhandlung und dem Pfarramt angeboten werden. Die Hälfte der Einnahmen soll dem Sanierungsvorhaben zu Gute kommen. Israel hofft, dass die Restaurierung der Bilderdecke im nächsten Jahr abgeschlossen werden kann. Auch der Turm benötigte eine Verjüngungskur, beispielsweise müsse das Glockengeläut erneuert werden. Auch diese Arbeiten sollen 2006 beginnen.
(Heinz Großnick)
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