Versteckt hinter Häusern liegend, lugt das kleine Kirchlein hervor. Näher heran tretend traut man kaum den Augen, hier ein Altertum zu finden, wo man sonst tageweise reiste, um so etwas zu sehen wie Barbarossa-Kirchlein, Hohenstauffen u. s. w. hier in Liptitz lasen wir am Kirchentor die Jahreszahl der Erbauung 0604. Wir erfahren, dass dieses Kirchlein die älteste in Sachsen und wohl weit darüber hinaus ist. Aussen an den Wänden sind alte Grabplatten, die mit rittern, Wappen und Inschriften geschmückt sind, eingemauert, vereinzelt liegen alte Grabstätten verstreut umher. Im Innern ist besonders die Stuckkante, welche noch aus der ursprünglichen Zeit stammt, hervorzuheben. Viel Interessantes ist darin sonst noch zu sehen und kann es jedem sehr empfohlen werden, diese ehrwürdige, geweihte Stätte selbst anzusehen. Welches Aufsehen mag seinerzeit der Bau dieser Kirche mitten im heidnischen Lande erregt haben, wie steht es heute nach 1319 Jahren?
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