Das erste planmäßige Wegenetz legten auf deutschem Boden die Römer an. Von Meile zu Meile setzten sie an den Staatsstraßen als Wegezeichen steinerne Säulen: "Milarien". Das erste deutsche Land, das den römischen Milarien ähnliche Wegzeichen, die Postmeilensäulen einführte, war das Kurfürstentum Sachsen. Um 1695 ließ August der Starke an die Straßen starke, eichene Säulen mit Hoheitszeichen, posthorn und Stundenangaben setzen. Die Holzsäulen bewährten sich nicht. Deshalb ordnete der Kurfürst 1721 die Aufstellung von Steinsäulen an, nachdem der sächsische Geograph Zürner (geb. zu Marieneh im Vogtland) die Straßen vermessen und eine Landkarte hergestellt hatte. 1722 wurde ´mit der Aufstellung trotz des Widerstandes einzelner Bevölkerungsteile und Behörden (bes. in der Lausitz; bei Marienberg wurden Säulen umgestürzt) energisch begonnen. Es gab 4 Arten postmeilensäulen. Die des ersten Ranges vor den Toren der Städte, sind wahre Prunksäulen, versehen mit dem königlichen und kurfürstlichen Insignien und der Krone, der namenschiffre, F. A. dem J. 1722, dem symbolischen posthorn und beschriftet mit dem Stadtnamen, den Poststationen und Meilenentfernungen bis an die landesgrenzen. Etwa 80 Jahre haben die Säulen gute Dienste geleistet. Als nach 1800 in Sachsen der Bau von Kunststraßen sehr gefördert wurde, wurden die Säulen überflüssig. Die neuen Straßen folgten nicht mehr den alten, neue Entfernungszeichen kamen auf. Die alten Postmeilensäulen sind verfallen, selten geworden, an einzelnen Orten (z. B. in Mügeln, Leisnig, bei Pirna, Freiberg, Moritzburg, Reichenbach i. Vgtl., in der Provinz Sachsen, der preusischen Lausitz, Schlesien, Brandenburg) noch ehrwürdige Zeugen einer vergangenen Zeit und für die weite Ausdehnung des ehemaligen sächsischen Postenlaufs.