|
|
|
|
|
|
|
|
|
Online-Storchenchronik
der Stadt Mügeln |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Der Frühling ist da und mit ihm die weißschwarzen
Störche mit ihrem langen roten Schnäbeln. Auf dem Schornstein
der Mügelner Gärtnerei Georgi „Am Alten Wasserwerk“
haben die im Volksmund als „Wasserbeißer“ bekannten
Vögel ihren luftigen Höhensitz bezogen. Von hier aus haben
sie einen hervorragenden Blick über Mügeln. Und auf den
umliegenden Feldern bietet sich den Tieren eine reiche Auswahl an
Futter.
Anfang April 1998 nistete sich auf dem Schornstein
der Gärtnerei Georgi, laut Recherchen, erstmalig ein Storchenpaar
ein. Das Ergebnis der Brut ergab 2 Jungtiere, wovon aber 1 leider
verstarb. Anfang Oktober flogen sie dann wieder gen Süden.
Doch in der Zwischenzeit sorgten sie für helle Aufregung. |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Am 28.04.1998 wurden die Weißstörche
bei einer Rauchattacke schwarz gefärbt. Die Langbeiner mussten
mit Rauchschwaden kämpfen, die plötzlich unter ihrem Horst
hervordrangen. Obwohl sich der Qualm weiter ausbreitete ließen
sich die Vögel nicht vertreiben. Ursache der „Räucherei“
war die Holzheizung in der Gärtnerei. Die Holzfeuerung wird während
der Übergangszeit genutzt, zumal das billiger als Öl sei.
Solange die Temperaturen nachts auf unter fünf Grad sinken, sei
Zufeuern nötig. Ein aufgebrachter Anwohner meinte “in der
Gärtnerei hätte gleich von Anfang an weitergefeuert werden
sollen, damit sich die Störche gar nicht erst dort niederlassen.
Nach der Feuerung seien die Tiere schwarz gewesen. Da die Heizung
für die Gärtnerei unbedingt nötig ist, musste es eine
Möglichkeit geben, während der Brutpflege den Broterwerb
des Betriebes zu sichern. |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Gärtner Georgi wandte
sich an Fachleute und bekam den Tipp, erstmal leicht anzufeuern,
damit die Störche merken, dass der Horst besetzt ist. Der Rauch
sei beim Austreten aus dem Schlot nicht mehr heiß, sondern
nur etwas warm. Auch Vertreter des Umweltamtes und vom Naturschutzinstitut
waren vor Ort. Die Einigung sah so aus, dass die Störche dort
jetzt in Ruhe brüten können und im Herbst nach einer Alternative
gesucht wird, sagte K. Fischer, Sachbearbeiterin im Natur- und Umweltamt
des Kreises. Bis die Vögel wieder in den Süden ziehen,
sollte nicht mehr geheizt werden.
Verständnis für den Unmut der Anwohner
hatte Roland Krönert, Leiter des Arbeitskreises Weißstorch
im Altkreis Oschatz, verankert im Naturschutzinstitut Leipzig: „Der
Weißstorch ist in der Bevölkerung sehr beliebt und genießt
viel Sympathie.“ Für alle sei der Brutversuch auf dem
Schornstein überraschend gewesen. Jetzt habe man sich im Einverständnis
mit der Gärtnerei eine kurzfristige Lösung ausgedacht.
1998 sollte der Schlot nicht mehr beheizt wer-den, damit die Brut
gesichert ist. Für 1999 wollte man eine Ausnahmegenehmigung
beim Re-gierungspräsidium durchsetzten“, so Krönert.
Ob der Schornstein dann mit einem Aufsatz versehen oder ein Ersatzhorst
aufgestellt wird, stand damals noch nicht fest. Das Problem war
fürs erste gelöst und als Ergebnis der Brut bekam Mügeln
einen Jungstorch.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|