|
|||||||||||||||||||
Richtfest
von 5 Doppelhäusern mit 20 Wohnungen am Centner
Am vergangenen Sonnabendnachmittag hatten sich auf dem Gelände am Centner die Bauausführenden mit ihren Gefolgschaftsmitgliedern zu einem Richtfest mit Hebeschmaus zusammen gefunden. In kurzen Worten hielt Baumeister Bg. Jahn einen Rückblick auf frühere Richtfeste und solche, wie sie jetzt veranstaltet werden. Im Reiche Adolf Hitlers hätten sich diese Dinge grundlegend geändert zum Wohle aller Beteiligten. Er sprach die Hoffnung aus, dass die liebe Sonne, wie sie zur Stunde des Richtfestes auf die Neubauten her nieder scheine, auch in aller Zukunft ihren Segen spenden möge. Anschließend ergriff der Direktor der Chemnitzer Wohn- und Heimstätten – Gesellschaft m. b. H. Knothe, das Wort. Er begrüßte zunächst Bürgermeister Albrecht, die Vertretungen der Partei, der DAF und Behörden. Herrlich würden die 5 neu errichteten Wohnhäuser in das von städtischer Seite zur Verfügung gestellte Gelände passen. Ende Juni d. J. ist mit dem Bau von 5 Doppelhäusern, mit je 2 Geschossen, 4 Wohnungen, also mit 20 Volkswohnungen begonnen worden. Dank der Unterstützung der Stadt Mügeln und allen Beteiligten, die sich mit unendlicher Mühe einsetzten für das schnelle Gelingen der Bauten, ist es möglich gewesen, das Richtfest zu feiern. Es wird weiter vorwärts gehen und bald werden die 20 Wohnungen bezogen werden können. Es wird von allen Seiten das Wohnungsproblem mit Ernst angefasst und auch auf diesem Gebiet wird mit größter Energie gearbeitet. Damit erhalten wir einen wesentlichen Eindruck von der hohen kulturellen Zielsetzung die sich die Bauwirtschaft des dritten Reiches gesetzt hat. Direktor Knothe wies darauf hin, dass diese 20 Wohnungen mit je 300 qm Garten, nicht als komfortabel anzusprechen sind aber als ideale Wohnungen mit Licht und Sonne viel Segen bringen werden. Der Einzug von den vielen Wohnungssuchenden kann gar nicht mehr erwarten werden. Er stellte aber in Aussicht, dass im Spätherbst die Fertigstellung gewährleistet ist. Der Preis jeder Wohnung liegt monatlich und 25 RM. Die Wohnhäuser sind so zweckmäßig erstellt, dass in späterer Zeit immer eine Vergrößerung statt finden kann. Direktor Knothe dankte nochmals allen Beteiligten für das gemeinsame Hand in Hand gehen. Hierauf richtete Bürgermeister Bg. Albrecht als Vertreter der Stadt Mügeln an alle Anwesenden herzliche Worte. Er dankte allen Arbeitskameraden, die trotz mancher, zeitweise auftretenden Schwierigkeiten in friedlicher Arbeit immer das nötige Verständnis aufgebracht haben. Er gab seiner Freude Ausdruck, dass die Bauarbeiten nunmehr soweit fortgeschritten sind, dass damit gerechnet werden kann, baldmöglichst mit dem Bezug der Wohnungen zu beginnen. Besonders freue er sich, dass bald gesunde Familien und gesunde Kinder in Licht und Sonne ein Heim finden werden. Die Wohnungsnot ist bei weitem noch nicht behoben und liegt es ihm Besonders am Herzen immer weitere Möglichkeit zu erschöpfen, damit Volkswohnungen geschaffen werden. Er betonte in seinen Ausführungen ferner, dass die Wohnhäuser später auch käuflich erworben werden können um die Verwurzelung der Volksgenossen an den Heimatboden zu festigen. 1939 wird weiter gebaut und dürfte das Gelände am Centner immer mehr einem schonen Fleck Erde mit glücklichen Familien gleichen. Erwähnt muss noch werden, dass auch Wasser, Gas und Elektrik vorhanden ist, es also an nichts mangelt. Dem aber, der es ermöglicht hat dass derartige Unternehmungen überhaupt möglich geworden sind in unserem lieben Vaterland, sei an dieser Stelle gedankt. Mügelner Tagesblatt 03./05. September 1938 |
|||||||||||||||||||