Online-Chronik der Stadt Mügeln
 

Unwetter im Tal der Döllnitz


Vor 148 Jahren, am 28. März, wird von einer großen Überschwemmung unserer Stadt durch einsetzendes Tauwetter berichtet. Viele Häuser standen unter Wasser und die Bewohner mussten evakuiert werden.

Am 8. Juni desselben Jahres setzen heftige Gewitter Straßen und Plätze so unter Wasser, dass das Vieh in die oberen Räume gebracht werden musste.

Viel schlimmer kam es am 8. Juni 1853. Da steht geschrieben: „Am Nachmittage des gestrigen Tages wurden die Fluren von Wermsdorf, Reckwitz, Wiederoda, Liptitz, Mannewitz, Querbitzsch, Pommlitz und Zschannewitz mehr oder minder, die von Remsa aber gänzlich durch ein Schloßenwetter, von welchem nach Verlauf von drei Stunden noch welche in der Größe von Gänse-, Hühner- und Taubeneiern lagen, vernichtet. Dem Gutsbesitzer Kraft in letzterem Ort ist nichts als ein Stück Weizen geblieben. Auf dem ganzen verhagelten Striche ist man mit Abhauen des zerschlagenen Getreides beschäftigt, um durch erneute Feldbestellung wenigstens noch etwas einzuernten“.

Ein Jahr später hat es in der Nacht vom 7. zum 8. Juli schwere Regengüsse gegeben. Die Döllnitz war zum reißenden Strom geworden und am 8. Juli abends stand das Wasser bereits in der Grimmaer Vorstadt bis zum Brauhaus, sowie auf dem Markte und in der Schlossstrasse. Die Bewohner der Stadtmühle, der Schlosshäuser und der an der Döllnitz gelegenen Häuser konnten nur mit Mühe aus ihren Wohnungen und vor dem Tode durch Ertrinken gerettet werden.