Online-Chronik der Stadt Mügeln
 

Mügelner Straßenbeleuchtung


In Mügeln ist die Erneuerung der Straßenbeleuchtung im Gespräch. Da drängt sich die Frage auf, seit wann gibt es eine solche in unserer Stadt? Am 28. Januar 1884 wurde auf dem Markt ein Probelaterne aufgestellt und man war „mit dem Lichte recht wohl zufrieden“ wie das damalige Wocheblatt schrieb und es bestand der Wunsch, die Zahl der Laternen möge sich bald vervielfältigen.

Über die Straßenbeleuchtung ist man in den Folgejahren anscheinend geteilter Meinung gewesen, denn am 18. Dezember 1850 ist folgendes dazu im Wochenblatt zu lesen:

In Nr. 50 unseres Wochenblattes wird eine Stimme laut, welche über die bisherige Straßenbeleuchtung Klage führt und meint: „Für so eine Straßenbeleuchtung lieber gar keine!“ Mit dieser Meinung des Einsenders kann ich mich aber in keinem Falle befreunden, denn etwas ist besser, als Nichts! Dies ist eine Tatsache, die auch der größte Philosoph nicht wegzuphilosophieren vermag. Wie unangenehm es ist, wenn Wagen in den Gassen aufgefahren sind, Pfützen sich auf den Straßen befinden oder Ausfelder durch das Austreten der Schleusen sich gebildet haben, und man im Finstern tappend plötzlich in eine überraschende Lage kommt, die mitunter recht unglücklich ablaufen kann, das muss jeder Unbefangene einsehen. Wer kann es amüsant nennen, wenn er im Winter oder Frühjahr über die nichts weniger als schöne Schleusenabdeckung fällt und bei nasser Witterung in eine unfreiwillige Berührung mit derselben kommt? – Leider bin ich nur im Stande, der Straßenbeleuchtung im allgemeinen das Wort zu reden, denn loben kann ich unsere Beleuchtung nicht; einen düstern Schein gaben die Laternen und gar häufig waren sie schon vor der so genannten Polizeistunde (10 Uhr) verlöscht. Dem ist sicherlich durch eine zweckmäßige Behandlung der Lampen abzuhelfen. Darum könnte die Straßenbeleuchtung hier ebenso, wie in anderen Städten fortbestehen, und es wäre wahrhaft sonderbar, wenn des winzigen Inserates halber die Empfindlichkeit bis zum Suspendieren der Beleuchtung ginge. – Ob die Einziehung der Beleuchtung im Stadtgemeinderate förmlich abgeschlossen worden ist, kann Einsender nicht sagen, denn seit langer Zeit hat aus den Sitzungen etwas nicht erfahren können der alte getreue H. U.

Am 1. März 1900 wird von der Einführung der Glühlichtstraßenbeleuchtung berichtet, dazu wurde auf der Paschkowitzer Höhe ein Hochbehälter erbaut. Die ersten beiden Straßenlaternen in der Gartenstraße werden am 23. Februar 1901 installiert. Im Jahre 1902 erhält dann die Leisniger Stra0e bis zur Lipsia am 25. Oktober Straßenlaternen. In der äußeren Grimmaer Straße werden am 13. November 2 Petroleumlampen aufgestellt, weil es dort keine Gasleitung gibt. Am selben Tag wird von der Legung einer Gasleitung nach der Döbelner Straße und der gleichzeitigen Aufstellung von 3 Glühlichtlaternen berichtet. Die Grimmaische Straße wird am 1. Februar 1906 mit 5 neuen Straßenlaternen bestückt.

Im März 1921 wird in der Paschkowitzer Straße die erste elektrische Straßenlaterne eingeführt und im Jahre 1923 wird von Sparmaßnahmen berichtet in deren Folge die Straßenbeleuchtung abgeschaltet wird. Endlich wieder Licht: 1925 wird die Straßenbeleuchtung in der Stadt um 25 neue mit Gaszünduhr und Kupferdach versehene Straßenlaternen erweitert und neuzeitlich gestaltet.