Das Königliche Standesamt in Mügeln trat auf Grund des Reichsgesetzes über die Beurkundung des Personenstandes und die Eheschließung vom 06. Februar 1875 mit dem 01. Januar 1876 in Wirksamkeit. Es umfasste die Stadt Mügeln mit Kammergut, ferner die Gemeinden Schlagwitz mit Grauschwitz, Niedergoseln, Mahris mit Schwednitz, sowie Lüttnitz und Zschannewitz. Die Geschäfte desselben wurden von den jeweiligen Bürgermeistern geführt. Der erste Eintrag im Geburtsregister wurde unterm 04. Januar 1876 über die am 03. desselben Monats erfolgte Geburt der Martha Walther, Tochter des Postpaketträgers Emil Hermann Walther hierselbst bewirkt. Das erste Paar, welches unterm 07. Januar 1876 das standesamtliche Aufgebot beantragte, war der Sattlergehilfe Christian Robert Heinze und die Näherin Anna Helene Werner in Mügeln; das vorgenannte Paar hat auch am 25. desselben Monats die Ehe geschlossen, worüber der erste Eintrag im Heiratsregister erfolgt ist. Im Sterberegister wurde die erste Eintragung am 05. Januar 1876 über das an diesem Tage erfolgte Ableben der Ehefrau des Handarbeiters und Hausbesitzers Johann Gottlieb Weidel, der Johanne Christiane, geborenen Graumnitz, hierselbst bewirkt.

Die Geschäfte waren folgende:

In der Zeit vom 01. Januar 1876 bis 31. Dezember 1912 sind insgesamt 4047 Geburtsfälle eingetragen worden, so dass auf ein Jahr durchschnittlich 109 Geburten entfallen; während des gleichen Zeitraumes sind 986 Aufgebote beantragt und 956 Ehen geschlossen worden, was einem Jahresdurchschnitt von 27 Aufgeboten und 26 Eheschließungen gleichkommt; an Todesfällen sind innerhalb der genannten Zeit 3031 registriert worden, so dass sich ein jährlicher Durchschnitt von 81 Sterbefällen ergibt.
(Robert Schulze)