Die Feier des 100jährigen Bestehens der Schule in Niedergoseln bedeutet mehr als eine Feier schlechthin, ein solcher Jubeltag verdient besonders herausgestellt zu werden, ist er doch ein Markstein in der Geschichte des Dorfes Niedergoseln und damit zugleich ein solcher für de Schulbezirk und nicht zuletzt für alle diejenigen, die mit der Schule sich verbunden fühlen. Kein Wunder daher, wenn sich das Schuljubiläum in Niedergoseln zu einem Festtag gestaltete, an dem die Bevölkerung aller Orte, die zu dem Schulbezirk gehören und insbesondere die Niedergoselner Einwohnerschaft herzlichen und regen Anteil nahmen.
Im schönsten Flaggen- und Girlandenschmuck zeigte sich am Sonnabend und Sonntag unser friedliches Dorf. Frohe Stimmung war eingezogen und alles vorbereitet worden, um den Gästen und ehemaligen Schülern einen herzlichen Empfang zu bereiten. Und all die vielen Hundert, die gekommen waren, sie verlebten Stunden frohen Erinnerns an ihre schöne Schulzeit, feierten ein Wiedersehen mit all den vielen, die das Schicksal irgendwohin verschlagen hat.
Mit dem Begrüßungsabend im neu vorgerichteten und festlichen geschmückten Vogelschen Saale nahm die Jahrhundertfeier am Sonnabend ihren Auftakt. Bis auf den letzten Platz war der Saal besetzt, als nach flotten Marschweisen der Kapelle Grüneberg namens des Schulbezirksvorstandes Gutsbesitzer Claus – Mahris das Wort zur Begrüßung ergriff. Sein besonderer Gruß galt all den ehemaligen Schülern und Schülerinnen und nicht zuletzt Ehrengästen. Dank aber stattete Bg. Claus all denen ab, die sich für die Ausgestaltung der Feier so tatkräftig eingesetzt hatten und hob hierbei die Verdienste des Oberlehrers Hofmann sowie die des Lehrers Lehmann besonders hervor.
Oberschulrat Herold übermittelte sodann im Auftrage des Ministeriums für Volksbildung dessen herzlichsten Wünsche zum Schuljubiläum und wünschte demselben einen recht guten Verlauf, sodass sich ein jeder Teilnehmer gern an diesen schönen Tage erinnern möge.

Mügelner Tagesblatt 28.06.1937