Nach über einjähriger Bauzeit beginnt wieder der Unterrichtsalltag

Vierzehn Monate lang gingen Handwerker und Planer von 32 Betrieben in der Mügelner Goetheschule täglich ein und aus. Für knapp fünf Millionen Mark wurde das altehrwürdige Gebäude saniert, und zwar vom Dach bis in den Keller. Auf etwa 1500 Quadratmeter Fläche schafften die Handwerker. Die Schüler lernten während der Bauzeit im Schloss Ruhetal und in den Räumen der ehemaligen Katholischen Kirche am Schulplatz.

Mit einem großen Fest soll das Schulgebäude am Montagvormittag den 378 Kindern und Jugendlichen übergeben werden.

Dann können sie und die 20 Lehrer ihre neuen Fachkabinette in Beschlag nehmen. Neue Fenster und Türen wurden eingesetzt, das marode Dach erneuert, eine moderne Heizungsanlage gebaut. Helle Farben und viele Holzmöbel sind in den Klassenräumen vorzufinden. Auch die Kellerräume können künftig für schulische Zwecke genutzt werden. Ein Werkraum mit Vorbereitungszimmer und ein Informatikkabinett stehen zur Verfügung. Außerdem wurde ein Speisesaal und eine Ausgabeküche sowie eine Hausmeisterwerkstatt ausgebaut. Beste Voraussetzungen also für die Mügelner Goetheschule und ihre drei Profile auf sprachlichem, sozialem und hauswirtschaftlichem sowie wirtschaftlichem Gebiet. Das Schulhaus hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Es wurde im Jahr 1886 nach 16monatiger Bauzeit eingeweiht. Im September 1912 statteten Kaiser Wilhelm II. und Graf Zeppelin der Schule einen Besuch ab. Am Ende des zweiten Weltkrieges zog dann ein Lazarett in die Klassenräume ein.

Zum 200. Geburtstag von Johann Wolf gang Goethe im Jahr 1949 wurde der Mügelner Schule sein Name verliehen. Eine Büste des großen Dichters hat seit langem ihren Ehrenplatz im Haus.

Zu DDR-Zeiten mußte in der damaligen Polytechnischen Oberschule oft improvisiert werden. Immer wieder reparierten Handwerker einzelne Schäden, aber eine komplette Sanierung wurde nicht durchgeführt. Seit 1992/93 ist der Real- oder Hauptschulabschluss in der Goetheschule möglich.

Schulleiter Dietmar Pörschel ist froh, dass alle Arbeiten abgeschlossen sind. Er dankt allen fleißigen Helfern der achten bis zehnten Klassen, die in den letzten Tagen beim Einräumen und Ausgestalten der Schule geholfen haben. „ Klasse, wie die Schüler mit angepackt haben“, urteilt Dietmar Pörschel. Auch Bauplaner Andreas Schmidt lobt die Zusammenarbeit mit der Stadt Mügeln als Auftraggeber, den einzelnen Firmen und Fachplanern. Bei soviel Harmonie hinter den Kulissen bleibt nur noch die Sache mit dem fleißigen Lernen… K. König
OAZ vom 05./06.10.1996