Online-Chronik der Stadt Mügeln
 

Wo stand sie früher?


Der ursprüngliche Standort unserer Postmeilensäule ist trotz viele Jahre währender Nachforschungen nicht genau nachweisbar. Der älteste bekannte Standort war Anfang des 19. Jahrhunderts der historische Ratskellergarten. Die ist heute ein Teil vom Garten der Familie Hummitzsch. Nachdem sie anscheinend irgendwie im Wege war, wurde sie abgebaut und in einem Teil des Gartens eingelagert. Schon halb vergessen, wurde sie von Heimatfreunden „ausgegraben“ und in den Anlagen an der ehemaligen Schützenwiese aufgebaut, wo sie beim Bau des Busbahnhofs entfernt wurde.

Die von Fritz Thomas verbreitete Meinung, dass die Postmeilensäule am Markt gestanden hätte, ist durch nichts bewiesen. Die in großer Zahl vorhandenen Abbildungen des Marktes zeigen uns keine Postmeilensäule.

Der älteste bekannte Standort der Post war am Altmarkt, später in der Lommatzscher Vorstadt, in dem Grundstück neben der Böttcherei Kluge.

Unterlagen von Mügelnern, welche von ca. 1850 bis 1930 lebten und sich mit der Geschichte Mügelns beschäftigten, können auch keine genaue Auskunft geben. So gibt es immer noch drei verschiedene „ehemalige“ Standorte.

1. Vor der ehemaligen Chaussee-Geldeinnahme (an der Ecke Wermsdorfer Straße),
2. Ecke Altmarkt, etwa an der Stelle, wo jetzt die Litfasssäule steht,
3. ungefähr die Stelle, wo sie sich heute befindet, am Lommatzscher Tor.

Letzterer Standort ist aus verschiedenen Gründen der wahrscheinlichste. Nach Meinung verschiedener Experten der Denkmalpflege und des Heimatschutzes hat die Postmeilensäule zurzeit einen sehr günstigen Standort. Da aber der Originalstandort nicht exakt nachweisbar ist und die Postmeilensäule keine Funktion mehr hat, besteht kein sachlicher Grund, auf dem derzeitigen Standort zu bestehen.

Weil es sich um ein eingetragenes Denkmal handelt, muss die Versetzung der Säule bei der Denkmalschutzbehörde und dem wahrscheinlich noch bestehenden Arbeitskreis „Kürsächsische Postmeilensäulen“ in Chemnitz angemeldet werden.

Die Demontage und die Montage sollte einer dazu autorisierten Firma übertragen werden.

Das dann die Säule nicht irgendwie ungeschickt in einer Ecke in einem Blumenbeet herumsteht, ist eine Frage der Gestaltung.
Günter Thiele