4 Millionen Mark im „mach mit“! nun im Visier

Der 24. Januar 1985 nimmt sicher einen ganz besonderen Platz in der Mügelner Stadtchronik ein. Geprägt war der Donnerstag dieser Woche von einem nachhaltigen Ereignis, das rund 4900 Einwohner mit Freude und Stolz erfasst. In Berlin wurde der Punkt aufs i ihrer vorbildlichen „Mach mit“! – Leistungen im Jubiläumsjahr unserer Republik gesetzt. Gleich 99 anderen Städten, Stadtbezirken und Gemeinden erhielt Mügeln die begehrte Auszeichnung des Nationalrates der Nationalen Front.

Ganz klar, dass die Mügelner glücklich sind über die Anerkennung ihres Bürgerfleißes. Dennoch verfallen die Geehrten nicht in Euphorie, sondern bleiben auf den Teppich, wollen den erworbenen Lorbeer auf Dauer frisch halten. Wer es bestätigt wissen will, kann ruhig einen Blick auf das neue gemeinsame Wettbewerbsprogramm des NF-Stadtausschusses und des Rates der Stadt werfen. Hand in Hand mit den Betrieben, Genossenschaften, Einrichtungen und allen Bürgern will Mügeln bis zum XI. Parteitag den Rang eines vierfachen „Mach mit“! – Millionärs einnehmen.

Auf dem Wege dahin steht im Brennpunkt der weiteren Arbeit die effektive Unterstützung des Wohnungsbauprogramms, vorrangig gekennzeichnet durch Eigenheim- sowie Um- und Ausbau und in Sachen Dachsanierung. Hinzu kommen die stärkere Nutzung der vorhandenen Ausleihstützpunkte und der Abschluss von Hausreparaturplänen mit den Mietern in den volkseigenen Grundstücken. Aber auch die Bestrebungen, das Aufkommen an Sekundärrohstoffen zu erhöhen, runden das Bild vielfältiger „Mach mit!“ – Vorhaben ab.

Die Initiativen sind konkret darauf gerichtet, in enger Zusammenarbeit mit den Betrieben zusätzlich acht Wohnungen durch Modernisierung und zehn durch Instandsetzung zu schaffen. Die VEB Chemiewerk, Keramik- und Ziegelwerke, Kaolin- und Tonwerke Kemmlitz und „Varia“, das VEG, die ZBO und die LPG (P) Niedergoseln sind aufgerufen, zusätzlich zum Plan jeweils eine Wohnung zu errichten oder zu modernisieren. Eine andere Zielstellung besagt, mindestens 25 Wohnungen älterer und hilfebedürftiger Bürger und 43 Räume in gesellschaftlichen Einrichtungen zu renovieren bzw. instand zu setzen.

Die Mügelner wollen ebenso den Sekundärrohstoffen mehr denn je auf die Spur kommen, wie die geplante Erfassung von 225 Tonnen Schrot, 129 Tonnen Altpapier, 27,5 Tonnen Alttextilien, 262000 Stück Flaschen, 159000 Stück Gläser und 2462 kg Thermoplaste deutlich machen. Für letzteres werden in Wohnbezirken 2 und 3 weitere Netzcontainer aufgestellt. Gemeinsam mit den Wohnbezirksausschüssen und Volksbildungseinrichtungen sind Möglichkeiten zu schaffen, damit das bislang stiefmütterlich behandelte Knüllpapier künftig ebenso ordnungsgemäß erfasst wird.

Selbstverständlich werden die eingegangenen Verpflichtungen der Kontrolle und öffentlichen Auswertung unterzogen, um ständig auf den laufenden zu sein. Dies geschieht durch Rechenschaftslegungen vor dem Rat der Stadt, in Einwohnerversammlungen und eben zu solchen Höhepunkten wie dem 40. Jahrestag der Befreiung und dem 36. Republikgeburtstag. Und die große Endabrechnung steht am Vorhaben des XI. Parteitages ins Haus.

LVZ 26./27.01.1985