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(Historisches
Stadtfest) Historisches Stadtfest 8. – 18. Juni 1995
Mehr oder weniger gute Gedichte erschienen, die die Heimatverbundenheit zum Ausdruck brachten und Artikel zur Mügelner Geschichte, deren Inhalt heute manchmal einer gewissenhaften Prüfung nicht mehr standhält. Eines aber ist deutlich zu erkennen; derartige Feste hatten einen höheren Stellenwert für die Bevölkerung als heute. Lange vorher und auch nachher wurde in der Zeitung darüber berichtet. Auffällig ist auch die große Beteiligung aller Bevölkerungsschichten an den Vorbereitungen. In unserer schnelllebigen und hektischen Zeit ist so etwas sicher in dieser Form nicht mehr möglich. Erlebnisreiche Festtage wünschen wir allen Einwohner und den Gästen
der Stadt. Mügeln, wie bist du schön Es windet durch ein schmales Tal Wo fließt der Bach wo liegt das Tal? Gar oft in meiner Kinderzeit Wenn abends dann die Sonne sank, So bald ich hab´ das Wandern satt, Geh´ ich das Tal, den Bach, das Ried Stadtfest heute und morgen mit bunten Veranstaltungen ausgefüllt Die Trümpfe des Mügelner Stadtfestes werden heute und morgen ausgespielt. Sonnabend Gegen 8 Uhr treffen sich die Schützen auf dem Markt und frühstücken
anschließend beim Schützenkönig. Das Treffen zum Landschaftstag
1995 erfolgt um 8.30 Uhr am „Haus der Bauern“. Zum Appell
mit Fahnenweihe und Umzug treffen sich die Schützen um 9 Uhr auf
dem Markt.
Das Große Preisschießen für Kleinkaliber und Luftgewehr
startet um 9.30 Uhr. Gleichzeitig beginnt der Festgottesdienst mit Jubelkonfirmation
in der Stadtkirche.
Mit weihevollem Blick und lässigem Fingerschwenk segnete Johannes III., Bischof von Meißen, am Sonnabend die Mügelner. Der kirchliche Würdenträger (Siegfried Seltmann) schenkte ihnen dann noch das Rathaus, verlieh das Stadtwappen und überreichte dem ersten Bürgermeister Hans Möllner (Frank Zimmer) die goldene Amtskette. Diese drei Amthandlungen fanden vor 600 Jahren statt. Beim historischen Stadtfest am Wochenende wurden sie noch einmal nachgestellt. Höhepunkt des Festes war der Umzug am Sonnabend. Zwei Herolde ritten vor dem Mügelner Riesen-Wappen, dem der Bischof mit seinen Mannen folgte. Der Bürgermeister schritt mit seinen sechs Ratsherren würdevoll hinterher. Eine leuchtend rote Kappe hatte der Henker über den Kopf gestreift, die Soldaten aus dem 30jährigen Krieg und der Völkerschlacht marschierten in Reih und Glied. Um die Pestkarre erinnerte an grausige Zeiten. Im offenen Pferdewagen wurden die ältesten Bürger der Stadt kutschiert. Dem historischen Teil des Umzugs schlossen sich Vereine und Handwerker aus der Region an: Oldtimer knatterten durch die Straßen, ein riesiger Stelzenmann stakte durch die Stadt, Pedalritter drehten auf Hochrädern ihre Runden. Die Handwerker erinnerten teilweise mit alten Werkzeugen und Gerätschaften an die Geschichte ihrer Firmen. Rund 300 Teilnehmer gestalteten den Umzug, der in neun Monaten aufwendig vorbereitet wurde. Hunderte Menschen säumten die Straßen der Innenstadt, durch die sich der farbenfrohe Umzug bewegte. Die originellsten Bilder wurden mit Beifall bedacht. Zur feierlichen Übergabe des Stadtwappens drängten sich die Gäste auf dem Markt. Dort hatten auch Handwerker aus der Region ihre Stände aufgebaut und boten Geschnitztes, Getöpfertes, Genähtes, aber auch Gegrilltes und Gezapftes feil. Mittelalterliche Atmosphäre vermittelten auch die Straßenmusikanten. Bereits am Freitag feierten die Mügelner Kinder ihr Fest am Anger. Lustige Spiele, historische Speisen und Getränke boten den Steppkes dort Abwechslung. Eine wesentliche Rolle spielten am Wochenende auch die Mügelner Schützen, die zusammen mit ihren Schützenbrüdern aus dem befreundeten Telgte ihr traditionelles Schützenfest feierten. Zum Schützenprinz wurde in diesem Jahr Steffen Brink ernannt. Als
Schützenkönigin und –könig wurden Angelika und Karl-Heinz
Herrmann gekrönt. Regen trübte Mügelner Stadtfestausklang Mit einer großen Saxonia Balloon Fiesta sollten am Wochenende die Feierlichkeiten zum Mügelner Stadtfest anlässlich der 600jährigen Verleihung des Stadtrechts ausklingen. Leider machte wieder einmal Petrus einen dicken Strich durch die Rechnung. Aufgrund des regnerischen Wetters war es den Ballonfahrern nur zweimal möglich (Freitag früh und Freitag abend) aufzusteigen. Zwei weitere Wettfahrten und spektakuläre Darbietungen ihrerseits fielen regelrecht ins Wasser. Zwar fanden planmäßig von Freitag bis Sonntag im Schwetaer
Park eine Reihe von Kultur- und volkssportlichen Veranstaltungen statt,
aber der Besucherandrang hielt sich in Grenzen. Nur wenige waren gewillt,
sich nasse Füße zu holen. |
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