Wie wir in der Jahresvorschau über städt. Arbeiten für 1936 in unserer letzten Ausgabe des Jahres 1935 mitteilten, sollte der Haselbach sogleich zu Beginn des Jahres um das Staubecken des Wasserwerkes herumgeleitet werden. Nunmehr ist mit diesen Arbeiten begonnen worden. 20 Volksgenossen sind städtischer seits mit den Vorarbeiten beauftragt. Seit Montag herrscht im Wasserwerksgelände ein emsiges Leben und Treiben. Es wurde zunächst ein Unterkunftsraum für die dort arbeitenden Volksgenossen errichtet und zugleich Feldbahngleise zum Abfahren der Erdmassen vom Staubecken bis zum Wege zur Badeanstalt gelegt. Zurzeit ist man mit dem Abtragen der erde dort beschäftigt, wo das künftige Wachbett seinen Lauf nehmen wird. Auch an das Fällen der Bäume die dort stehen ist man herangegangen. Nach diesen Vorarbeiten könnte höchstwahrscheinlich am kommenden Montag weitere 20 Mitarbeiter eingestellt werden. Es ist damit zu rechnen, dass in kürze etwa 80 Volksgenossen durch diese Verbesserungsarbeiten für das städt. Wasserwerk für einige Zeit Lohn und Brot finden. Durch diese Maßnahme der Umleitung des Haselbaches um das Staubecken ist eine bessere Ausnutzung der Wasserenergien für das städt. Wasserwerk gewährleistet. D.h. man wird zukünftig für den Antrieb des Werkes mehr das Wasser beanspruchen, als es bisher möglich war. Dadurch erfährt der Betrieb, bei dem bis jetzt der Kraftstrom als Kraftquelle seine unbedeutende Rolle spielte, eine wesentlich größere Rentabilität. Dadurch machen sich die Kosten, die ohnehin ja aus Rücklagen des Werkes und aus verlorenen Ausschüssen des Reiches für Werkschaffende Arbeiten aufgebracht werden, von jetzt bezahlt. Abgesehen hiervon wird mit diesem Projekt Wertschaffende Arbeit geleistet, die außerdem Volksgenossen für geraume Zeit Arbeitsmöglichkeit und damit Lohn und Brot gibt. Hoffentlich bleibt nun auch das Wetter für die Arbeiten günstig, damit sie keine Unterbrechung erleiden und Zug um Zug durchgeführt werden können.