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Grundschule
Schweta geschlossen
Zu wenig Erstklässler: Die Grundschule in Schweta schloss gestern für immer ihre Pforten. Zwar geht der Schulbetrieb offiziell bis Ende August, doch da die Schüler ab heute in den Sommerferien sind, steht das Haus jetzt leer. Schon zum Schuljahr 1996/97 wurde keine 1. Klasse mehr eingeschult, Grund: Im Einzugsgebiet der Grundschule gibt es zu wenig Schulanfänger.
Monika Meyer hatte sich in Gedanken monatelang auf diesen Augenblick
vorbereitet. Und trotzdem fiel es ihr sichtbar schwer, die Tränen
zurückzuhalten. Nach 34 Jahren als Leiterin der Grundschule Schweta
verabschiedete sie die 53 Mädchen und Jungen für immer. Denn
die Grundschule wird wegen fehlender Schülerzahlen geschlossen.
Mit einem kleinen Programm gestalteten die Schüler ihre letzte
Stunde vor den Sommerferien. Als Abschiedsgruß bekam jeder Schüler
eine Rose geschenkt. Trotz der Vorfreude auf die Ferien waren auch
einige Schüler gerührt „Ein bisschen schwer“ falle
ihr der Abschied, sagte Annett Kind aus Wetitz. Wie die anderen Mädchen
und Jungen der jetzigen 2. und 3. Klasse wird sie ab dem neuen Schuljahr
in der Grundschule Altmügeln lernen. Die Schüler der vierten
Klasse werden dagegen in alle Winde verstreut. Sie gehen entweder in
die Mügelner Goetheschule oder an ein Oschatzer Gymnasium. Die
Schließung der Schwetaer Grundschule kam nicht aus heiterem Himmel.
Bereits zum Schuljahresbeginn 1996 wurden keine Erstklässer eingeschult.
Der Schulbetrieb wurde nur noch mit Sondergenehmigung erlaubt. Schulleiterin
M. Meyer: „Ich bin dem Bürgermeister, den Stadträten,
den Eltern und Sponsoren dankbar, dass sie sich um den erhalt der Schule
bemüht haben. Die Schülerzahlen waren aber so schlecht, dass
wir keine Sondergenehmigung mehr bekommen haben. „ Noch vor ein
paar Jahren hatten die Schwetaer Gemeinderäte diese Entwicklung
nicht für mögliche gehalten. In der Hoffnung, dass aus den
zwei neune Wohngebieten des Ortes Nachwuchs für den Fortbestand
der Schule kommen werde, wurde 1994 sogar ein Werkraum mit Fördermitteln
gebaut. „ Wir konnten damals nicht absehen, dass das nicht aufgegangen
ist“, sagte Bürgermeister G. Deuse gestern auf OAZ – Anfrage.
Die künftige Nutzung der Schule steht noch in den Sternen. Bei
einen Verkauf oder einer Vermietung muss sich die Stadt mit der Kirchgemeinde
abstimmen, denn der gehört ein teil des Grundstückes: Deuse „Wir
wollen da nichts überstürzen.“ Mit der Schließung
der Schwetaer Schule hat das Dorf erstmals seit Generationen kein eigenes
Schulhaus mehr. Bis in das 17. Jahrhundert reichen die Anfänge
des Schulwesens in Schweta. Das heutige Gebäude besteht aus zwei
Teilen, die 1845 und 1909 errichtet wurden. Von Schülernot konnte übrigens
vor knapp 100 Jahren keine Rede sein. So lernten im Jahr 1899 in Schweta
58 Mädchen und 54 Knaben – doppelt soviel wie zum jetzigen
Zeitpunkt. |
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