Online-Chronik der Stadt Mügeln
 
Die Kräfte vereint zum Wohle der Bürger

Ein bedeutsamer Schritt in der weiteren gesellschaftlichen Entwicklung des Kreises wurde am Donnerstag in Mügeln vollzogen: die Gründung des Gemeindeverbandes Mügeln. Nach Monaten intensiver politischer Massenarbeit gaben die 225 Volksvertreten dem Programm und Statut des Verbandes ihre Stimme und wählten den Verbandsrat, als dessen Vorsitzender der Mügelner Bürgermeister Alfred Bäurich fungieren wird. Neben der Stadt Mügeln werden in dem Verband 13 Gemeinden sowie die auf dem Territorium gelegenen Betriebe, LPG und Einrichtungen eine enge und koordinierte Zusammenarbeit in allen Bereichen zur Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen der Bürger anstreben.

Höhere Stufe der kooperativen Arbeit

In seinem Referat betonte Genosse Bäurich, dass der erreichte gesellschaftliche Entwicklungsstand ein umfassendes und koordiniertes Zusammenwirken aller gesellschaftlichen Kräfte im Territorium notwendig macht. Durch die Gründung des Gemeindeverbandes wird diesem Erfordernis Rechnung getragen. Sein Grundanliegen ist es, im gemeinsamen systematischen Vorgehen aller Mitglieder, durch eine höhere Stufe der kooperativen Arbeit im Sinne der Hauptaufgabe des VIII Parteitages zu wirken

In der anschließenden Aussprache gaben Abgeordnete aller im Gemeindeverband vertretenen Gemeinden und der Stadt Mügeln dem Entwurf des Statuts sowie dem künftigen Arbeitsprogramm im Namen der Volksvertretung ihre Zustimmung und bekundeten die Bereitschaft der Bürger, nach besten Kräften zur Verwirklichung der anspruchsvollen Vorhaben beizutragen.

Heinz Beger aus Naundorf hob in seinem Diskussionsbeitrag den großen Wert des Verbandes für die noch schnellere Verbesserung der Wohnbedingungen durch einen zügigen Um- und Ausbau hervor. Auf die bereits bestehende produktive Zusammenarbeit der Gemeinde mit Limbach und Thalheim auf diesem Gebiet eingehend, betonte er dass durch die höhere Stufe der Zusammenarbeit die vorhandenen Potenzen und Möglichkeiten künftig noch besser und effektiver genutzt werden können.

Jeden zur Mitarbeit mobilisieren

Hermann Brauer, Werkleiter es VEB Kemmlitzer Kaolin- und Tonwerke, sprach die Gewissheit aus, das der Gemeindeverband in einem hohen Masse auch dazu beitragen wird die Produktionsaufgaben des Betriebes noch enger und wirkungsvoller mit der weiteren Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen der Werktätigen zu verbinden.

Roland Gühne, Vorsitzender der LPG „Vorwärts“ Niedergoseln und Mitglied der SED-Bezirksleitung, wies darauf, dass es nicht möglich sein wird alle anstehenden Probleme auf einmal zu lösen, sondern dass jene zuerst in Angriff genommen werden müssen, die die Bürger vor allem bewegen und berühren. Durch eine gezielte politische Massenarbeit kommt es nun darauf an, so hob er hervor, alle zur Mitarbeit zu mobilisieren, keinen Gemeindeegoismus aufkommen zu lassen.

Alles für das Wohl des Menschen

Der 1. Sekretär der SED-Kreisleitung Walter Pfau, bezeichnete in seinen Ausführungen die Gründung als einen bedeutenden Schritt der sozialistischen Gemeinschaftsarbeit im Sinne des VIII. Parteitages und würdigte ihn als ein Resultat breiter und gezielter politischer Massenarbeit. „Alles zu tun für das Wohl des Menschen – das muss zur wichtigsten Maxime des Gemeindeverbandes werden“, hob er hervor. Dabei sollte die Volksvertretungen und alle anderen gesellschaftlichen Kräfte stets ein offenes Ohr für die Sorgen, den Rat der Bürger haben, damit diese auch im Wohngebiet die ständige Fürsorge des sozialistischen Staates spüren.

Genosse Walter Pfau wies darauf hin, dass auch innerhalb des Gemeindeverbandes nur das verbraucht, nur soviel Mittel eingesetzt werden können, wie vorher erarbeitet wurden. Deshalb muss es zum Prinzip werden, über hohe Arbeitsleistungen die Voraussetzungen für die Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingung zu schaffen.

Auf die Rolle der Volksvertretungen eingehend, betonte er, dass diese für die Arbeit des Gemeindeverbandes eine hohe Verantwortung tragen, in neuen Maßstäben denken müssen. Noch mehr als bisher ist die kluge Tat, der Ratschlag des Abgeordneten eine gewichtige Größe.

LVZ 19.12.1972