Online-Chronik der Stadt Mügeln
 
König Friedrich August

Die Reise Sr. Maj. Des Königs Friedrich August nach Oschatz, Naundorf, Mügeln, Wermsdorf, Nerchau-Trebsen, Wurzen.


Am vergangenen Mittwoch hat Se. Majestät der König die in den betreffenden Kreisen mit so viel Freude begrüßte Reise nach unserer Gegend ausgeführt. Im Gegensatz zu dem am Dienstag herrschenden regnerischen, stürmischen Wetter, brachte der Mittwoch ein echtes, rechtes Königswetter, wodurch natürlich die restliche Stimmung und Begeisterung bedeutend gehoben wurde. Morgens 8 Uhr 19 Minuten ging der Königliche Sonderzug vom Neustädter Bahnhof in Dresden ab. In der Allerhöchsten Begleitung befanden sich die Herren Staatsminister v. Metzsch und General der Infanterie Frhr. V. Hausen, Oberstallmeister Haugk, Oberhofjägermeister Frhr. V. dem Bussche-Streithorst, Exzellenzen, General á la suite Generalmajor v. Altrock, Major von Traushaar Ordonnanzoffizier Hauptmann Richter. Die Ankunft in Oschatz erfolgte 9 Uhr 12 Minuten. Nach dem Empfange Sr. Majestät durch die Herren Kreishauptmann Dr. von Ehrenstein, Amtshauptmann von Carlowitz, Oberjustizrat Oberamtsrichter Dr. Giese, Oberleutnant von Milkau, die Kreis – resp. Bezirksausschussmitglieder, Oberleutnant von Schönberg – Bornitz, Rittergutsbesitzer von Orpel-Zöschau, Ökonomierat Bäurich – Gastewitz, Kammergutsbesitzer Uhlemann – Mügeln, Rentier Oehmichen – Strehla und Gutsbesitzer Gruhle – Oberlützschera begab sich derselbe nach dem Königszimmer. Im Eingange desselben, der geschmackvoll mit Girlanden und Kränzen umrahmt war, überreichte die Tochter des Bahnhofrestaurateurs Zug Sr. Majestät ein Büfett mit folgenden Worten:

Majestät!
Nimm diese Blumen hier aus meiner Hand
Du geliebter König im Sachsenland,
Möchtest auf Blumenwegen Du wandeln allezeit,
Bis ans Ende Deiner Regierungstätigkeit,
O, möchte Gott Dich beschützen vor Leid und Schmerz,
dies wünscht ein treues Sachsen-Kinderherz.
Drum rufe ich freudig aus, wenn auch beklommen:
Heil: König Friedrich August, sei herzlich willkommen.

Sichtlich erfreut nahm der König dasselbe in empfang und wechselte mit dem Kinde freundliche Worte. In solcher Fahrt ging es nun untern Glockengeläute und tausendstimmigen Hurra- und Hochrufen die Bahnhofstraße entlang nach der Lutherstraße, wo das Spalier der Bürgerschüler, Realschüler und Seminaristen begann. Worauf ritt Gendarm Kretzschmar, dann folgten im Wagen der Herr Kreishauptmann und der Herr Amtshauptmann und im nächsten Wagen hatte Se. Majestät der König mit dem Herrn Minister v. Metzsch Platz genommen, während das Gefolge und die oben genannten übrigen Herren in einigen weiteren Wagen folgten. Vom Altmarkt an bildeten Vereine (darunter die Schützengesellschaft mit ihrer gerade 100 Jahre alten Fahne, die nachher das besondere Interesse des Königs und einiger Offiziere erweckte) Spalier bis zum Rathause.

An der Freitreppe zu diesem wurde Se. Majestät von Herrn Bürgermeister Härtwig und dem Stadtverordnetenvorsteher Herrn Rechtsanwalt Schmorl begrüßt und nach dem Eingange des Gebäudes geleitet, wo die Tochter des Bürgermeisters dem Königlichen Herrn einen poetischen Gruß entbot und Blumen überreichte. In der Ratsstube, wo ein Thronsessel auf erhöhtem Podest stand, wurde se. Majestät von den Vertretern der Kaiserlichen und Königlichen Behörden, sowie von den städtischen Kollegien und den Beamten der Stadt Oschatz erwartet. Als der Monarch den Saal betreten hatte, bereitet ihm die Versammlung eine Ovation. Sodann nahm Herr Bürgermeister Härtwig das Wort zu folgender Ansprache:

„Allerdurchlauchtigster, Großmächtigster König! Allergnädigster König und Herr! Die Stadt Oschatz, von Anbeginn der Mark Meißen zugehörig, hat sich von jeher der landesväterlichen Gunst in besonderen Maße zu erfreuen gehabt und zahlreiche Verweise dieser Gunst erfahren. Es wäre unter anderem dieses Rathaus nicht in seiner Größe und Ausdehnung entstanden und nach seiner wiederholten Zerstörung durch Feuer immer wieder in gleichem Maße erneuert worden, wenn der Rat nicht weitgehende Unterstützung dazu von den Landesherren erhalten hätte. Und sprechen nicht ferner die zahlreichen Bildnisse von Landesherren von früher, von ihnen selbst der Stadt geschenkt, die heute noch die Wände dieses altehrwürdigen Raumes schmücken, eine beredte Sprache von erwiesener landesherrlicher Gunst? Nahmen nicht im letzten Jahrzehnt zwei Königliche Prinzen Ihren Wohnsitz in Oschatz, um Jahre hindurch in leutseligster Weise mit der Bürgerschaft zu verkehren? Aber der größte Gunstbeweis ist der Stadt heute zuteil geworden. Nachdem es bisher nur den drei größten Städten des Landes und der alten Markgrafenstadt Meißen vergönnt war, Se. Majestät zu huldigen, haben nunmehr Se. Majestät unter den übrigen Städten zunächst Oschatz erwählt und hier Einzug gehalten. Oschatz ist zwar in dem reichen Blütenkranze der sächsischen mittleren und größeren Städte unbestreitbar eine der schönsten Blumen; aber zahlreiche Städte sind größer an Einwohnerzahl und an industrieller Bedeutung. Wir wissen den unserer Stadt zuteil gewordenen Vorzug voll zu ermessen und zu würdigen und ich möchte Sr. Majestät für die erwiesene Gunst den tiefgekühlten Dank der gesamten Bürgerschaft zum Ausdruck bringen mit der untertänigsten Bitte, Se. Majestät wollen auch fernhin der Stadt die gleiche Gunst und Huld erweisen. Die Bürgerschaft von Oschatz hat im Laufe der Jahrhunderte an den wechselvollen Geschichten des Landes zu jeder Zeit, im Glücke und im Unglück, in Leid und Freud in Not und Gefahr, dem Herrscher Treue erwiesen, das Haus der Wettiner durfte stets auf ihre Treue und Hilfsbereitschaft mit Sicherheit rechnen. Auch in Zukunft soll und wird es so bleiben und nicht anders sein! Zur Erneuerung des Gelöbnisses umwandelbarer Treue stimmen die hier Versammelten, insbesondere die Vertreter der Bürgerschaft, ein in meinen Ruf: Se. Majestät König Friedrich August hoch! Hoch! Hoch!“

Nachdem Verhallen des Hochrufes reichte Se. Majestät der König Herrn Bürgermeister Härtwig die Hand und sprach sodann Seinen Dank für den Ihm bereiteten Empfang mit etwa folgenden Worten aus:
„ ich danke Ihnen mein Bürgermeister, und ihnen allen, meine Herren, für die freundliche Begrüßung, die ich hier gefunden habe. Oschatz ist mir keine unbekannte Stadt mehr. „Ich selbst habe alle Beziehungen zu ihr, namentlich da zwei meiner Brüder hier mehrere Jahre weiten und Ich als Kommandierender General und noch früher als Divisionskommandeur hier immer ein freundliches Willkommen gefunden habe. Aus diesem Grunde habe Ich Mich entschlossen, bei meiner Reise durch die Kreishauptmannschaft Leipzig die Stadt Oschatz, deren Gesinnungen Ich ja kenne, und die Ich bei dem heutigen und lieben Willkommen bei allen Leuten sah, an erster Stelle zu besuchen. Ich gebe Meiner Freude Ausdruck, dass Ich Oschatz als erste Stadt auf meiner Reise durch die Kreishauptmannschaft Leipzig besuchen konnte. Hierauf erfolgten Vorstellungen. Sodann nahm der Monarch aus der Hand des Herrn Stadtrats Kutscher einen Willkommentrunk edlen Weines der Stadt an. Der hierbei verwendete Becher, ein Meisterwerk sächsischer Goldschmiedekunst, war neu und trug in Medaillonform die Bildnisse der sämtlichen bisherigen Sachsenkönige. Weiter trug sich der König in das Goldene Buch der Stadt Oschatz ein und berichtete ferner auch das dem Ratsschatze gehörenden noch vorhandenen Exemplar des ältesten sächsischen Gesetzbuches, den Sachsenspiegel von 1382. Das Buch ist auf Pergament geschrieben und eine Sehenswürdigkeit von größter Eigenart und unersetzlichem historischen Werte. Beim Abschiede Sr. Majestät vom Rathause bereiteten Ihm die daselbst versammelten Personen nochmals eine Huldigung. Vom Rathause begab Sich der Monarch zu Fuß in die nahe Stadtkirche, wo die Begrüßung am Haupteingange namens der versammelten Geistlichkeit der Euphorie Oschatz durch Herrn Superintendent Colditz erfolgte. Vom Chore der Kirche erklang gedämpftes Orgelspiel. Sr. Majestät widmete im Inneren der Kirche besonders dem großen Gemälde „Die Bergpredigt“, des Glasfenstern und den alten Schnitzereien viel Interesse. Nach der Besichtigung der Kirche nahm Sr. Majestät auf dem Marktplatze die Parade über das Königl. Sächs. 1. Ulanenregiment Nr. 17 ab. Beim Herankommen des Allerhöchsten Kriegsherrn intonierte das Trompeterkorps die Königshymne. Hierauf schritt der König die Fronten ab und begrüßte dabei die einzelnen Eskadrons mit einem lauten „Guten Morgen, Ulanen!“, welcher Gruß mit militärischer Frische beantwortet wurde. Schließlich führte das Regiment vor Sr. Majestät einen Parademarsch in Zügen aus. Vom Markte aus fuhr der Monarch, überall jubelnd begrüßt, nach dem Stadtgute des Herrn Ökonomierats Gadegast zur Besichtigung des Anwesens, das infolge seiner Merinozucht in der ganzen Kulturwelt bekannt ist. Am Eingane des Gehöftes war eine prächtige Ehrenpforte errichtet. Der Empfang erfolgte vor dem Wohngebäude in Anwesenheit sämtlicher Familienmitglieder. Die Enkelin des Besitzers, Fräulein Frommolt, überreichte dem Landesherrn ein prächtiges Beilchenbüfett. Herr Gadegast – Mannschatz hob in seiner Ansprache hervor, welche große Ehre seiner Familie durch diese Auszeichnung zu teil werde, dass seine Besitzung die erste landwirtschaftliche sei, welche von Sr. Majestät besucht werde. Wie der Frühling neues Leben erwecke, so rufe auch das von Sr. Majestät dem Betriebe der Landwirtschaft entgegengebrachte Interesse bei allen Landwirten große Zuversicht und viel Vertrauen hervor. Die Stammschäferei Oschatz verdanke ja ihre Entstehung den Ahnen Sr. Majestät gleichen Namens und habe sich bis heute infolge strenger Beobachtung rein und unverfälscht erhalten. Mit einem Hoch, in welches die Anwesenden kräftig einstimmten, schloss die Ansprache, an welche sich die Besichtigung der Stammschäferei anschloss. Mit Interesse folgte Se. Majestät den Erklärungen des Herrn Gadegast, die an mehreren Exemplaren der Stammschäferei vorgenommen wurden, besichtigte die Stallung, die Auszeichnungen und stellte wiederholt Fragen um nähere Auskunft. Nach einem kurzen Besuche in der Wohnung erfolgte die Weiterfahrt durch die Dresdner-, Hospital- und Seminarstraße nach der Fabrik von Ambr. Marthaus. Auch hier war eine Ehrenpforte errichtet. Frl. Gertrud Marthaus überreichte Sr. Majestät ein Rosenbukett mit folgenden Worten:

Grüß Gott, o Landesherr, das ist ein froh Geschick,
Dass heute schauen will Dein väterlicher Blick,
Wie eine fleißige Schar die Stoffe emsig schafft,
Womit die Menschheit bricht des starren Winter Kraft.
Wo immer nur Dein Fuß geweilt für kurze Zeit,
Da folgte der Segen nach, gebannt ist jedes Leid!
Drum tausendfält´gen Dank, dass huldevollst du erschienst,
Beglückend Alle hier in treuer Arbeit Dienst.
Die Weihe trugst Du einst schon ins Familienhaus,
So weih´ auch die Fabrik; ich aber rufe aus:
„ Den König, heißgeliebt vom treuen Sachsenland,
Ihn segne immerdar des gült´gen Gottes Hand!

Herr Ambr. Marthaus begrüßte in Begleitung seines Bruders Rudolf in einem eigens zu diesem Zwecke erbauten Pavillon den König. Er gab zunächst seiner Freude Ausdruck, dass das Stablissement heute wieder die hohe Ehre wie unter seinem Vater den Landesherren auf kurze Zeit in seinen Mauern zu wissen und gab hierauf kurz einige Notizen über die Entstehung und allmähliche Entwicklung des Unternehmens bis zur heutigen Bedeutung. Hieran schloss sich der Gesang des Fabrikgesangsvereines: Gott grüße dich – worüber Se. Majestät sichtlich erfreut war und den Dirigenten ins Gespräch zog. Nun erfolgte ein Rundgang durch die Fabrik, Treppen und Gänge waren mit Filzläufern belegt, mit blühenden, duftenden Blumenstöcken geziert, usw. Se. Majestät sowohl als auch viele Herren vom Gefolge stellten wiederholt Fragen, die von den führenden Herren eingehend erörtert wurden. In der Aufstellungshalle der fertigen Waren überreichte das Töchterchen des Herrn Rechtsanwalt Schmorl einen Karton Filzpantoffeln mit den Worten:

Pantöffelchen, farbig, grün und weiß,
Geschaffen durch emsiger Hände Fleiß,
Nimm, König, Deinen Kindern mit;
Verzeih die unbescheid´ne Bitt!

Se. Majestät geruhten unter Scherzworten die Gabe freundlichst anzunehmen. Die kurze Strecke bis zur Haltestelle wurde zu Fuß zurückgelegt. Unter lauten Hurrarufen der zahlreichen Menschenmenge erfolgte ¼ 12 Uhr nun die Fahrt nach Mügeln. Beim Passieren der Station Kreischa – Saalhausen bezeigte der Militärverein dem König seine Verehrung. Etwa um ½ 12 Uhr mittags traf der Extrazug unter Glockengeläute in Naundorf ein. An der festlich geschmückten Haltestelle begrüßte Herr Kammerherr von der Planitz Se. Majestät in einer zwar kurzen, aber trefflichen und aus tief patriotischer Besinnung stammenden Rede. Mann fühlte in dem alten, hochehrwürdigen Herrn die Begeisterung für das Königshaus Wettin aufloderte. Seine Ansprache lautete:

Allerdurchlauchtigster, Großmächtigster König! Allergnädigster König und Herr! Naundorf, obwohl klein und bescheiden, hat trotzdem vielfache Gnadenbeweise von Seiten seines erhabenen Königshauses zu verzeichnen. Alle Könige, hochseligen König Anton an bis heute, haben uns die Ehre ihres Besuches erwiesen. Es geschah in den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts, das der greise König Anton, an seiner Seite der damalige Mitregent, nachherige König Friedrich August II., Einkehr hielten in meines Vaters Hause. Im Jahre 1860 weilte der edle König Johann in Naundorf, um die Parade über die sächsische Armee hier abzunehmen. Auch die Heldenkönige Albert und Georg sind wiederholt in Naundorf gewesen, zuletzt in Gemeinschaft mit dem deutschen Kaiser im Jahre 1889. Wenn nun heute Se. Majestät die Gnade haben, dieser Kette von Ehrentagen für Naundorf ein neues Glied anzureihen, so erfüllt uns das mit stolzer Genugtuung und ehrerbietigstem Danke. Wir Naundorfer sind königstreue Männer. Wir führen aber dieses schöne Wort nicht bloß im Munde, wir betätigen die Königstreue auch. Wir haben sie betätigt und gedenken auch in Zukunft so zu halten. Mit diesem Gelöbnis unverbrüchlicher Treue schließlich ich. Nicht länger darf ich Se. Majestät für mich in Anspruch nehmen bei so knapp bemessener Zeit. Der König dankte mit kurzen Worten. Danach überreichten zwei Mädchen, die Tochter des Herrn Rittmeister von Oppel, Annelore, und die Tochter des Kantors von Naundorf, Hanna, dem Könige je einen reizenden und duftenden Blumenstrauß mit einem sinnigen Gedicht. Das hübsche und recht ausdrucksvoll vorgetragene Gedicht der Annelore lautete:

Nur einen Augenblick, o König, halt hier an
Auf deiner Fahrt durch dein getreues Land,
Dass ich Dir diese Blumen geben kann,
Die Naundorf Dir zu Füßen legt durch meine Hand,
Als Prinz warst oft du hier, Fasan und Reh zu schießen,
Als unsern König lass Dich jubelnd heut begrüßen;
Du siehst so gnädig aus, so freundlich und so gut,
dass ich nicht ängstlich bin, ich fasse Mut,
Und nahe mich zum Schlusse mit der Bitt´:
„ Komm wieder du zu uns, bring Deine Kinder mit!“

Hanna Saupe´s hübsch vorgetragenes Gedichtchen lautete:
Im Namen dieser Kinderschar
Bring ich Dir dieses Sträußchen dar.
Nimm es Prinzesschen Greti mit
Mit bestem Gruß, ich herzlich bitt!

Der Monarch war sichtlich erfreut darüber und dankte den beiden Mädchen freundlich. Nunmehr begrüßte der König die zahlreich anwesende Familie des Herrn Kammerherrn samt Enkel und Emkelinnen, ebenso unterhielt er sich in ganz zwangloser Weise mit einzelnen Mitgliedern des Militärvereins, der mit seiner neuen wunderschönen Fahne, gleichwie der Turnverein und der Schulchor erschienen war. Mit der Versicherung des Königs, dass er bald wieder zur Jagd nach Naundorf kommen werde, setzte er unter den Klängen der Königshymne seine Reise nach Mügeln fort.

Die Weiterfahrt erfolgte durch die gleichfalls schön geschmückte Station Schweta nach unserem freundlichen Städtchen Mügeln. Hierüber hatten wir bereits in letzter Nummer kurzen Bericht erstattet. Nachzutragen ist noch, dass die Stadtkapelle beim Einlaufen des Zuges einen Präsentiermarsch und beim Abgang desselben die Könighymne spielte. Die von Herrn Bürgermeister Börngen gehaltene Ansprache lautete ungefähr folgendermaßen:

„Allerdurchlauchtigster, Großmächtigster König, Allergnädigster König und Herr! Im Namen der durch den, wenn auch nur kurzen Besuch Euer Majestät hoch erfreuten und beglückten Stadt Mügeln und ihrer Umgebung gebe ich mir die Ehre, Eure Majestät ehrfurchtsvoll auf unserm heimischen Boden zu begrüßen und Euer Majestät für diese Huld den Tiefgefühltesten Dank der Bewohnerschaft von Stadt und Landschaft Mügeln zu Füßen zu legen. Wollen Eure Majestät geruhen, diesen Gruß und Dank huldvollst entgegenzunehmen, aber auch die Versicherung unwandelbarer Treue, Liebe und Anhänglichkeit zu Euer Majestät, zum gesamten Königshause, zu unserem lieben teuren Sachsenlande. Diese Gefühle sind wahr und echt, und leben und wirken wir auch nur in kleinen bescheidenen Verhältnissen, in der Aufrichtigkeit und Herzlichkeit unsrer patriotischen Gesinnungen lassen wir uns von niemandem übertreffen. So möge denn von uns Allen in dieser festlich-feierlichen Stunde von Angesicht zu Angesicht mit Eurer Majestät der Schwur, den wir seinerzeit, sei es im Untertanen-, Fahnen oder Beamten-Eide dem Könige geleistet haben, wiederholt sein mit dem feierlichen Gelöbnis, diesen Treueid zu halten bis zu unserm letzten Atemzuge. So wahr uns Gott helfe! Möge die Regierung Eurer Majestät für unser geliebtes, treues Sachsenland eine nach allen Richtungen hin segensreiche sein und bleiben. Das walte Gott!“

Auf diese Ansprache erwiderte Sr. Majestät der König, dass es ihm daran gelegen habe, auch diesen unsern gesegneten Landstrich kennen zu lernen und dass er sich über den herzlichen Empfang, der ihm hier bereitet worden sei, und die schöne Dekoration sehr freue. Seiner Majestät ließ sich dann die Herren Amtsrichter Dr. Schulze, Pastor Siegert, Schuldirektor Dankwarth, die Herren Mitglieder des Stadtgemeinderates, des Schul- und Kirchenvorstandes, sowie die Herren Vertreter der benachbarten Gemeinden und einige Herren Referenzoffiziere vorstellen.
Das von den Schulknaben Franz Sembdner vorgetragene Gedicht hatte folgenden Wortlaut:

Ein Mügelner Kind ruft Dir geschwind:
Sei herzlich willkommen! Entgegen.
Nimm gnädig den Strauß und siehe daraus,
Welch Liebe wir für Dich hegen.
Wenn ein Dorn Dich sticht, so vergiss doch nicht
Der Rosen an all Deinen Wegen:
Vertraue stets neu der Sachsentreu
Zu Deinem, zu unserm Segen!

Sr. Majestät der König war über die frische, herzhafte Vortragsweise und das geweckte Wesen des Knaben sichtlich erfreut.

Auch war der König freudigst durch die Anwesenheit der Militärvereine zu Börtewitz und Kiebitz überrascht und sprach sich in anerkennender Weise hierüber aus. An der Huldigung nahmen auch die Volksschulen zu Niedergoseln, Schrebitz und Gallschütz teil.

Die nächste größere Huldigung nahm der Landsherr in Wermsdorf entgegen, nachdem auf dem Wege dahin an den Stationen Altmügeln, Nebitzschen, Glossen, Gröppendorf, Mahlis und Reckwitz überall im Vorbeifahren kleine patriotische Kundgebungen erfolgt waren. Das waldumrauschte Wermsdorf mit der historisch berühmten Hubertusburg auf der Höhe prangte in einem eigenartigen, seinem Charakter entsprechenden Festgewandte. Hochtragende Ehrenpforten und festliche Ranken überspannten die teils von prachtvollen alten Bäumen gezierten Straßen, Fahne wehte an Fahne, und auf das freundliche Bild überall lachte freundlich und warm die Sonne herab. Den ersten Gruß entboten dem ankommenden Monarchen das Wermsdorfer - Hubertusburger Forstpersonal unter Führung des Herrn Oberforstmeisters Nitzsche. Die Tochter des Herrn Oberförsters Pötzsch begrüßte Se. Majestät mit poetischen Worten namens des Forstes und überreichte eine sinnige Spende den Frühlings. Vom Bahnhofe fuhr der Monarch direkt nach der Landesanstalt Hubertusburg. Der Königliche Wagen wurde hierbei von 50 Berittenen – mitgliedern des Militärvereins und Rittergutsbesitzer, Gutsbesitzer und Pächter aus der Umgebung – eskortiert. Auf dem Schlosshofe der Hubertusburg, die sinnig und würdig geschmückt war, wurde Se. Majestät von den Herren Anstaltsdirektor Regierungsrat Vogel, den beiden ärztlichen Vorständen der Anstalt, Medizinräte Dr. Matthes und Dr. Näcke, dem Pflegehausvorstand Anstaltspfarrer Naumann, den beiden Oberärzten Dr. Steinitz und Dr. Rossbach, den übrigen Ärzten, dem Beamten- und Pflegepersonal, soweit es abkömmlich war, und einem Zug der freiwilligen Anstaltsbeamtenfeuerwehr erwartet. Bei der Ankunft Sr. Majestät überreichte das Töchterchen des Herrn Medizinrats Näcke einen Blumenstrauß und schwenkte am Schlusse seines Gedichtchens eine kleine Sachsenfahne mit Hochrufen, in welche die Empfangsversammlung begeistert einstimmte. Se. Majestät der König nahm sodann durch den Dezernenten der Landesanstalt Herrn Ministerialdirektor Geh. Rat Dr. Apelt die Vorstellungen der oben genannten die Anstalt leitenden Herren sowie die des Personals entgegen. Der dem Könige von Herrn Anstaltsdirektor Regierungsrat Vogel überreichte Anstaltsrapport wies etwa 1500 Kranke und Verpflegte sowie 400 Beamte und Behinderte auf. Die Führung durch die Anstalt begann in der katholischen Anstaltskirche, in der Herr Pfarradministrator Mahr Se. Majestät empfing. Weiter ging die Führung durch den inneren Schlo0ßhof in verschiedene Krankensäle und dann nach dem ersten Obergeschoß, wo früher der Hubertussaal, der in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts, als das Schloss Militärmagazin wurde, der Zerstörung anheim fiel, sich befand, in das ehemalige kurfürstliche Speisezimmer Augusts des Starken – jetzt Gesellschaftszimmer. Von einem Ausblick dieses Raumes genoss Sr. Majestät ein schönes Bild des Horstsees. Ferner begab sich der König in die Häuser für unruhige Männer, durch die Frauenabteilung nach dem Kesselhaus mit der Lichtzentrale, in die Küche, wo die Tagesspeisen der einzelnen Klassen gezeigt wurden, in die Frauenabteilung B, verschiedene andere Krankenstationen, zu einer kurzen Leserstunde im Pflegehaus und nach dem zu kurfürstlichen Zeiten als Reitbahn dienenden Hospitalgrundstück. Beim Gange durch den kleinen Schlosshof begrüßten die Hilfspflegerinnen und der Kirchenchor Se. Majestät mit dem Gesange eines dreistimmigen Chores. Auch das Fenster des Zimmers, in dem der Hubertusburger Frieden, der dem Siebenjährigen Kriege ein Ende machte, 1763 geschlossen wurde, wurde dem Monarchen gezeigt. Heute dient das Zimmer als Arztwohnung. Der Aufenthalt des Königs in der Hubertusburg dauerte über eine Stunde. Von der Anstalt fuhr der Monarch in das Jagdschloss Wermsdorf und nahm im Hofe desselben eine Huldigung der Gemeinde Wermsdorf entgegen. Das Königshoch brachte Herr Gemeindevorstand Zeißler aus. Sodann fand Königliche Frühstückstafel statt. Hierzu waren mit Einladungen ausgezeichnet worden: die Herren Kreishauptmann Wirkl. Geh. Rat. Dr. v. Ehrenstein, Exzellenz, Leipzig, Geh. Rat. Dr. Apelt – Dresden, Amtshauptmann von Carlowitz, Bürgermeister Härtwig, Oberjustizrat Dr. Giese, Superintendent Colditz, der Kommandeur des 1. Ulanenregiments Nr. 17, Oberstleutnant Frhr. V. Milkau, die Fabrikanten Ambrosius Marthaus und Rudolf Marthaus – Oschatz, Rittergutsbesitzer Gadegast – Mannschatz, Königl. Kammerherr Ebler von der Planitz auf Naundorf, Bürgermeister Börngen und Amtsrichter Dr. Schulze – Mügeln, Anstaltsdirektor Reg. Rat Vogel, Medizinräte Dr. Matthes und Näcke, Anstaltspfarrer Naumann, Pfarradministrator Mahr und Oberförster Petzsch – Hubertusburg, Rittergutsbesitzer Carl Gadegast Niedergrauschwitz, Bürgermeister Loos und Rittergutsbesitzer Naumann Mutzschen, Oberforstmeister Nitzsche, Forstmeister Lommatzsch, Pastor Dr. Fritzsche und Gemeindevorstand Zeißler Wermsdorf, sowie der Adjutant des Kriegsministers Major v. Graushaar und der in Oschatz zu Sr. Majestät befehligte Ordnungsoffizier Rittmeister v. Schönberg des 1. Ulanenregiment Nr. 17.

Von Wermsdorf reiste der Monarch nach Mutzschen, wo ein kurzer Aufenthalt zur entgegennahme einer Huldigung dieser Stadtgemeinde unter Herrn Bürgermeister Loos erfolgte. Dann ging die Reise über Böhlitz – Roda, Wagelwitz, Cannewitz und Dankwitz nach Nerchau. Hier fand ebenfalls eine kurze Begrüßung statt. Die Muldentalbahn brachte sodann Se. Majestät nach Wurzen. Überall, wohin Se. Majestät der König auf dem soeben beschriebenen Weg von Oschatz nach Wurzen kam, fanden spontane und große Ovationen statt. Wurzen war ebenso schön und reich geschmückt wie Oschatz und hatte sein Äußeres mit Ehrenpforten, Ranken, Kränzen, Teppichen und Hunderten von jungen Waldbäumen völlig verdeckt. Auf dem Bahnhofe hatten sich zum Empfange Sr. Majestät des Königs die Herren Garnisonältester Oberst Bacmeister, Amtshauptmann Hänichen, der Vorstand des Wurzener Amtsgerichtes Hr. Oberamtsrichter Kilian und die Mitglieder des Bezirksausschusses eingefunden. Vor dem Bahnhofe standen die Militärvereine des Bezirks Grimma vom königl. Sächsischen Militärvereinsbunde mit ihren Fahnen und Gewehrsektionen unter dem Kommando des Herrn Bezirksvorstehers Prof. Dr. Poeschel in Parade. Der Hofsonderzug traf ½ 4 Uhr auf dem Bahnhofe ein, und Se. Majestät der König nahm zunächst die Meldung des Herrn Amtshauptmann Hänichen sowie die Vorstellung der zum kleinen Empfang gehörigen Herren entgegen. Sodann begab sich der Monarch auf den Bahnhofsplatz und wurde beim Erscheinen von tausendstimmigen Hurrarufen begrüßt. Zunächst nahm Se. Majestät die Parade der Militärvereine ab und zeichnete hierbei verschieden Veteranen mit Anreden aus. Vom Bahnhof erfolgte der Einzug in die Stadt nach dem Rathause. Auf dem Weg dorthin gab eine Kavalkade berittener Bürgerschützen den Monarchen das Geleit. Am, Rathause, vor dem die Schützengilde Aufstellung genommen hatte, wurde Se. Majestät durch Herrn Bürgermeister Dr. Seetzen und Herrn Stadtverordnetenvorsteher Fabrikant Bäßler empfangen. Fräulein Bäßler überreichte dem König ein Bukett unter Aufsagung einer poetischen Widmung. Beim Eintritt des Königs in den Rathaussaal, wo die Spitzen der Behörden, die Domherren und die städtischen Kollegien den Monarchen erwarteten, brachte Herr Stadtrat Dr. Troitzsche ein Hoch auf den Landesherren aus. Danach hielt Herr Bürgermeister Dr. Seetzen folgende Rede:

Allerdurchlauchtigster König! Allergnädigster König und Herr! Euer Majestät wollen Allergnädigst geruhen, den herzlichsten Willkommensgruß der Stadt Wurzen in diesem Hause zu empfangen, das einfach und schlicht vor 100 Jahren in Zeiten schwerer Bedrängnis erbaut, schon äußerlich den Gegensatz kundtut zu den Städten, deren Huldigung Eurer Majestät seither entgegengenommen haben. Unsere Stadt steht nicht in der Reihe der großen Gemeinwesen. Sie entbehrt der Reize einer verschwenderischen Natur, sie ist nicht umwoben von dem Zauber einer großen Vergangenheit. Eine bescheidene Stätte der Arbeit ist es, in die Eure Majestät Einkehr gehalten haben, was ist es, verdankt sie dem Fleiße ihrer Bewohner, deren Industrie und Gewerbe unter dem Schutze der Vorfahren Eurer Majestät zur Blüte gediehen sind. Aber eins nehmen auch wir für uns in Anspruch, und darin stehen wir hinter niemanden zurück, in der Liebe zum Angestammten Herrscherhause. Auf die Kunde von dem bevorstehenden Besuche Eurer Majestät ging eine freudige, erwartungsvolle Bewegung durch die Bürgerschaft. Nachdem vor neun Jahren Eure Majestät als Prinz und Soldat hier in den Hallen der altehrwürdigen Bischofsresidenz geweilt, dürfen wir heute unserem Landesherren ins Auge schauen, ist es uns vergönnt, Ihm persönlich unsere Huldigung darzubringen. Der Jubel auf den festlich geschmückten Straßen, der begeisterte Zuruf ernster Männer wie der Schuljugend zeugen dafür, mit welch hoher Freude alle Schichten der Bevölkerung die Gnade Allerhöchst ihrer Gegenwart empfinden, wie alle Herzen erfüllt sind von inniger Liebe und Verehrung für ihren König. Eure Majestät wollen versichert sein, dass die Stadt Wurzen immer bestrebt sein wird, der Huld, die ihr heute erwiesen wird, sich würdig zu zeigen. Die unverbrüchliche Treue zum Hause Wettin geloben wir heute aufs Neue. Möge der Segen des Höchsten auf Eure Majestät und dem königlichen Hause ruhen, möge die Regierung Euer Majestät eine lange und glückliche sein“.

Seine Majestät der König antwortete hierauf etwa folgendes:

Ich danke Ihnen sehr, meine Herren, für die freundlichen Gesinnungen, die Mir durch die soeben an Mich gerichteten Worte Ihres Herrn Bürgermeister zum Ausdruck gebracht worden sind. Ich habe mich sehr gefreut, dass ich, sobald nach Gottes Ratschluss zur Regierung gelangt bin, auch diesen Winkel unseres Vaterlandes aufsuchen konnte. Es liegt immer die Versuchung nahe, dass man zuerst die großen Städte der Industrie und des Handels aufsucht; aber ich habe mich aufrichtig gefreut, als sich mir die Gelegenheit bot, Wurzen, als einer Mittelstadt Sachsens, deren Bedeutung auch auf dem Gebiete des Handels und der Industrie liegt – es gibt ja Wurzener Produkte, die in aller Welt bekannt sind – meinen Besuch machen zu können. Ich versichere, dass nicht die Größe und Einwohnerzahl für mich maßgebend sind. Die begeisterten Huldigungen, welche ich heute auf dem Wege vom Bahnhofe nach diesem Rathause hier gefunden habe, haben mir sehr wohl getan und aufrichtige Freude gemacht. Wie ich in den großen Städten des Landes überall mit großer Freude und Begeisterung empfangen worden bin, so ist dies auch in mittleren Städten der Fall gewesen. Mein Herz als König schließt die großen wie die kleinen Plätze meines Landes in gleicher Weise ein.“

Nach dieser Ansprache nahm der Monarch Vorstellungen entgegen und unterhielt sich mit den meisten Herren in leutseligster Weise. Weiter trug sich Se. Majestät in das zwei Jahrhunderte alte Stammbuch Wurzens ein und nahm auch einen Ehrentrunk an. Als der Landsherr den Saal verlies, brachte Herr Stadtverordnetenvizevorsteher Scharnbeck ein nochmaliges Hoch aus.

Auf dem Marktplatze schritt Se. Majestät die Front der Schützen ab und begab sich sodann in das Artilleriekasernement wo eine Begrüßung des daselbst unter dem Kommando des Herrn Oberst Bacmeister und Major Plesch stehenden königl. Sächsischen 9. Feldartillerieregiments Nr. 78 und des 1. Bataillons des Königl. Sächsischen Infanterieregiments Nr. 179 stattfand. Der Allerhöchste Kriegsherr grüßte die einzelnen Batterien und Kompanien freundlich und ließ sich dann die Offiziere vorstellen. Das Hurra auf den König brachte Herr Major Plesch aus. Außer Besichtigungen der Wurzener Kunstmühlenwerke und Biskuitfabriken und der Klinkhardschen Fabrik unternahm Sr. Majestät einen Besuch bei Sr. Exzellenz Herrn Wirkl. Geh. Rat Dr. Graf v. Könneritz. Hier verweilte der erlauchte hohe Herr mit seinem Gefolge etwa eine Viertelstunde und nahm einen Imbiss ein. Bei der Ankunft und Abfahrt des Königs und seiner Exzellenz Herrn Dr. Grafen von Könneritz stimmten die Gesangsvereine Wurzens einen Sängergruß an und die Bläser des evangelischen Jünglingvereins bliesen ein Konzertstück.

In Dornreichenbach kam der Hof 6.20 Uhr an. An der Haltstelle hatte sich ein zahlreiches Publikum aus den umliegenden Ortschaften eingefunden.

Der Schmuck der Haltstelle war ein sehr schöner. Die Firma Eckhardt hatte eine Ehrenpforte errichten lassen, in welcher die Worte standen: Heil dem König! Fräulein Anna Eckhardt überreichte mit entsprechenden Worten Se. Majestät einen prächtigen Blumenstrauß, wofür der Monarch in herzlichen Worten dankte. Die Firma Bachmann hatte an den an der Bahn stehenden Pappel Girlanden angebracht, welche Schmückung sich sehr gut ausnahm.

Exzellenz von Minkwitz war persönlich erschienen und begrüßte den Monarchen mit herzlichen Worten. Die Hofequipagen brachten den König mit seinem Gefolge nach dem Schloss, wo ein Diner eingenommen wurde. Bei der Abfahrt des Königs vom Schloss nach der Haltstelle bildeten über 300 Arbeiter mit brennenden Fackeln aus den Werken des Herrn Bachmann an beiden Seiten der Straße Spalier. Auch hier jubelten die Teilnehmer den König zu.

Mügelner Anzeiger, 01. April 1905