Online-Chronik der Stadt Mügeln
 
Mügeln hat eine vorbildliche Bücherei

Nachdem die Städtische Bücherei, die seit dem Jahre 1935 geschlossen war, einer umfangreichen und fachmännischen Sichtung unterzogen wurde, stellt sie nunmehr mit ihrem jetzigen Bücherbestand ein Kulturgut dar, das nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Dieses Kulturgut allen Volksgenossen zugänglich zu machen, um damit national- sozialistisches Gedankengut in weitesten Kreisen verankern zu können, ist Sinn und Zweck einer Städtischen Bücherei. So ist es zu begrüßen, dass auch unsere Stadt Mittel und Wege gefunden hat, die einst geistig verwahrloste Bücherei so auszubauen, dass sie vor den kritischsten Fachmännern unserer Literatur bestehen kann. Freilich, eine Bibliothek die allen Leserwünschen entspricht, kann nicht von heute auf morgen geschaffen werden. Dazu sind Jahre notwendig. Aber wir können die Gewissheit hinnehmen, dass unsere Bibliothek, die ja erst im Entstehen begriffen ist, eine Auslese von Büchern enthält, die einen schönen und verheißungsvollen Anfang des jüngsten kulturellen Werkes unserer Stadt darstellt.
So möge denn sich die Bücherei eines immer weiteren wachsenden Leserkreises erfreuen und das schöne deutsche Kulturgut mehr und mehr in alle Herzen legen, darüber hinaus aber die nationalsozialistische Weltanschauung vertiefen helfen.

In einer schlichten Eröffnungsfeierlichkeit, die im Ratsherrensaal am gestrigen Abend stattfand und zu der eine Reihe geladener Gäste erschienen war, übergab der Bürgermeister Bg: Albrecht die Bücherei deren Leiter, Bg. Schreiber.
Mit der Führerehrung und dem Gesang der Lieder aller Deutschen fand die kurze Feier ihren Abschluß.
Die Gäste hatten dann noch Gelegenheit, die im ersten Stockwerk des Rathauses untergebrachte Bücherei zu besichtigen, wobei Bg. Kahle noch manch wissenswerte Erklärung gab.

Mügelner Tagesblatt 04.05.1938